Inklusive der beiden jeweils mit 1:0 gewonnenen Testspiele gegen Österreich und Rumänien ist die englische Nationalmannschaft seit mittlerweile fünf Partien ohne Gegentor.
Sowohl in der EM-Vorbereitung als auch in den Spielen in EM Gruppe D gegen Kroatien (1:0), Schottland (0:0) und Tschechien (1:0) lief offensiv gemessen am enormen Potenzial, über das die Three Lions in den vorderen Reihen verfügen, nur wenig zusammen. Lediglich Raheem Sterling traf zweimal, wohingegen Marcus Rashford, Phil Foden und vor allem Harry Kane noch auf ihren ersten Treffer bei der EM 2021 warten.
Spekulationen, die seit Wochen anhaltenden Gerüchte über einen Wechsel von Tottenham Hotspur zu Manchester City oder zum FC Chelsea würden ihn vom Wesentlichen ablenken, trat Kane nun im Vorfeld des Achtelfinal-Klassikers am Dienstag in Wembley gegen Deutschland entschieden entgegen.
“Die Nebengeräusche stören mich nicht. Wenn ich hier bin, konzentriere ich mich auf die Jungs, versuche ihnen zu helfen und der Anführer zu sein. Damit habe ich genug zu tun“, so der Torschützenkönig der WM 2018, für den eine Ablöse im Bereich von umgerechnet 115 Millionen Euro im Raum steht.
Kaum Kontakt mit Bruder und Berater
Um seinen Fokus auf die Three Lions zu unterstreichen, verriet Kane auch, sich derzeit nicht einmal mit seinem Bruder in engerem Austausch zu befinden: “Mein Bruder ist mein Berater. Aber ich habe in den letzten Wochen nur einmal mit ihm gesprochen. Da hat er gesagt: ‚Viel Glück, holt einen Sieg und bringt England ins Finale‘.“
Seinen Beitrag dazu will Kane natürlich am liebsten schon gegen Deutschland leisten und zeigte sich diesbezüglich in einem Interview mit der Zeitung “The Telegraph“ sehr zuversichtlich: „Am Dienstagabend werde ich körperlich in meiner besten Form bei diesem Turnier sein, und genauso wollte ich es auch“, kündigte der 27-Jährige an, der für sich die Lehren daraus gezogen hat, bei der WM 2018 zwar in der Gruppenphase furios gestartet, dann aber in der K.o.-Phase nicht mehr ans Limit gekommen zu sein.
Das nötige Selbstvertrauen besitzt Kane auf jeden Fall auch trotz der zuletzt nicht ganz glücklichen Phase: „Ich habe immer an mich geglaubt. Ich könnte zehn oder 15 Spiele nacheinander nicht treffen, aber bei der nächsten Chance würde ich wieder alles dafür tun, um ein Tor zu machen.“
Fragezeichen noch hinter Mount
Nicht unwichtig für Kane und Nationaltrainer Gareth Southgate wäre, dass hinter dem Kapitän in Mittelfeld Mason Mount als Kreativgeist die Fäden ziehen kann. Doch ob der Profi des FC Chelsea nach seiner Quarantäne in Folge eines zu engen Kontakts mit dem positiv auf COVID-19 getesteten Schotten Billy Gilmour am Dienstagabend nach seiner Zwangspause im England-Trikot auflaufen bzw. zur Startelf gehören kann, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden.