Trotz einiger verletzungsbedingter Absagen und obwohl mehrere im Verein hochbelastete Spieler zumindest im internationalen Fußball Freundschaftsspiel am Mittwoch gegen Tschechien noch pausieren dürfen, war Mario Götze bei der Nominierung des Kaders der deutschen Nationalmannschaft für die letzten drei Länderspiele im November kein Thema.
Ausgeschlossen ist aber keineswegs, dass der Held des WM-Finales von 2014 doch noch einmal ins Deutschland Jersey zurückkehren wird. Auf jeden Fall ist von beiden Seiten in den vergangenen Tagen eine in der Öffentlichkeit erfolgte Annäherung unverkennbar.
Den Startschuss gab Bundestrainer Joachim Löw im Interview mit dem “Sportbuzzer“. “Aus meiner Sicht hat er für sich genau die richtige Entscheidung getroffen“, bewertete Löw zunächst den Wechsel Götzes von Borussia Dortmund zur PSV Eindhoven positiv und ließ dann durchblicken, den 28-Jährigen nach wie vor auf dem Radar zu haben: “Wir verlieren auch ihn nicht aus den Augen, ganz klar.“
Drei Tore in sechs Spielen für Eindhoven
In der niederländischen Eredivisie sieht der Bundestrainer Götze auch deshalb gut aufgehoben, weil der mediale Druck dort deutlich geringer ausfällt als in der Bundesliga: “Es hat sich in Deutschland immer alles auf ihn fokussiert. Er hatte durch das Tor 2014 einen Rucksack auf, der sicher auch eine große Last bedeutet hat.“
Und natürlich hat Löw auch registriert, dass Götze bei seinem neuen Klub richtig gut losgelegt hat. Im Trikot der PSV Eindhoven wirkt der Offensivmann nicht nur weitaus athletischer und austrainierter als in den vergangenen Jahren, sondern weist auch eine gute Quote auf. In der Eredivisie traf Götze in drei Partien bereits zwei Mal und auch in der Europa League konnte sich der Weltmeister von 2014 bei der 1:2-Niederlage gegen den FC Granada in die Torschützenliste eintragen.
Gegenüber “Bild“ zeigte sich Götze nun zufrieden mit seinen ersten Wochen in den Niederlanden: “Ich bin glücklich, wie mein Start mit PSV verlaufen ist“, so der 63-fache Nationalspieler, der zudem verriet, dass der Kontakt zum Bundestrainer auch rund drei Jahre nach seinem bislang letzten Länderspiel beim 2:2 gegen Frankreich am 14. November 2017 nicht abgerissen ist: “Ja, Jogi und ich sind immer mal wieder im Austausch.“
"Er wirkt sehr frisch und sehr agil, die Freude ist ihm anzumerken. Das braucht er für seine Leichtfüßigkeit, für seine Variabilität. Wir verlieren ihn nicht aus den Augen, ganz klar." – Jogi Löw über @MarioGoetze
Was haltet Ihr von einem Comeback beim @DFB_Team?
— FIFA Fussball-Weltmeisterschaft (@fifaworldcup_de) November 9, 2020
Götze bereit für die Rückkehr
Angesprochen auf ein mögliches Comeback beim DFB machte Götze derweil keinen Hehl daraus, jederzeit bereit zu sein: “Ich würde mich freuen, wieder für die Nationalmannschaft auflaufen zu dürfen. Die EM ist ein großer Traum für mich, gerade weil ich beim vergangenen WM-Turnier 2018 erstmals nicht dabei war. Mein Hunger auf Titel ist inzwischen noch größer geworden.“
Die nächste Gelegenheit, in den DFB-Kader zurückzukehren, bietet sich freilich erst im März. Dann will Bundestrainer Löw auf Experimente mit vielen Neulingen wie im Moment verzichten und in der EM-Vorbereitung eine Mannschaft für die EM 2021 einspielen. Kann Götze seine Leistungen der ersten Wochen in Eindhoven bestätigt, scheint indes nicht ausgeschlossen, dass im März ein altbekannter Name auf der Kaderliste auftaucht.