Mit seinen Paraden gegen Jadon Sancho und Bukayo Saka avancierte Gianluigi Donnarumma im EM Finale 2021 zum Matchwinner für die italienische Nationalmannschaft, die sich im Londoner Wembley-Stadion mit 4:3 nach Elfmeterschießen gegen England durchsetzte und zum zweiten Mal nach der EM 1968 den kontinentalen Titel einsackte.
Seinen sehr zurückhaltenden bzw. nicht vorhandenen Jubel nach dem entscheidenden Elfmeter von Saka erklärte Donnarumma inzwischen der „Gazzetta dello Sport“ damit, selbst den Überblick verloren zu haben: „Ich habe nicht sofort gejubelt, weil ich es nicht realisiert habe. Ich war nach Jorginhos Elfmeter schon am Boden, weil ich dachte, wir haben verloren.“
„Ich habe zum Schiedsrichter geschaut, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Dann habe ich meine Mitspieler auf mich zurennen sehen und überhaupt nichts mehr verstanden“, benötigte Donnarumma einige Sekunden, um zu wissen, tatsächlich zum Helden aufgestiegen zu sein. Tatsächlich wurde der 22-Jährige dann wenige Minuten nach dem Ende des Elfmeterschießen auch noch zum besten Spieler der EM 2021 ernannt, was sicherlich in engem Zusammenhang mit den gewonnenen Shoot-Outs im Halbfinale gegen Spanien und eben im Endspiel stand.
Mit 22 Jahren schon 251 Pflichtspieleinsätze im Verein
Seinen Platz in den Fußballgeschichtsbüchern hat Donnarumma nun schon sicher. Dabei steht der Schlussmann trotz seiner 33 Länderspiele und 251 Pflichtspieleinsätze für den AC Mailand noch immer eher am Anfang seiner Karriere. Weil Donnarumma für Milan schon mit 16 Jahren regelmäßig in der Serie A im Tor stand, wirkt der 1,96 Meter große Keeper schon weitaus älter als 22.
Eben weil schon lange Jahre in der Serie A hinter Donnarumma liegen, sieht der womöglich kommende Welttorhüter den Zeitpunkt für eine einschneidende Veränderung gekommen. Nachdem schon länger klar war, dass Donnarumma seinen auslaufenden Vertrag in Mailand aufgrund einer nicht erzielten Einigung in Sachen Gehalt nicht verlängern würde, gab nun Paris St. Germain die ebenfalls schon allseits erwartete Verpflichtung bekannt.
In Paris wartet starke Konkurrenz
Bei PSG unterschrieb der Schlussmann einen Vertrag bis 2026, der mit jährlich elf Millionen Euro pro Jahr dotiert sein soll. Der für seine harte und kompromisslose Verhandlungsführung berühmt-berüchtigte Berater Mino Raiola scheint damit wieder einmal ganze Arbeit geleistet und für seinen Schützling beste Bedingungen herausgeholt zu haben. Das mutmaßlich stattliche Handgeld, das – wie bei ablösefreien Transfers auf diesem Level üblich – ebenfalls geflossen sein dürfte, einmal ganz ausgeklammert.
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In Paris allerdings muss sich Donnarumma dem Konkurrenzkampf mit Keylor Navas stellen, der sich in den letzten Jahren als verlässliche Größe erwiesen hat und der auch erst im April seinen Vertrag bis 2024 verlängert hat.
Bei der Nationalmannschaft ist Donnarumma derweil die unangefochtene Nummer eins im italienischen Nationaltrikot, wobei mit Alex Meret (24, SSC Neapel) und Alessio Cragno (27, Cagliari Calcio) durchaus auch zwei Torhüter in Lauerstellung sind, die anders als EM-Ersatzmann Salvatore Sirigu (34) noch große Teile ihrer Karriere vor sich haben.