Aufgrund der Corona-Pandemie und der dadurch bedingten Aussetzung des internationalen Spielbetriebs datiert der letzte Auftritt der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina vom 19. November 2019. Mit einem souveränen 3:0-Sieg in Liechtenstein schloss die Mannschaft von Trainer Dusan Bajevic die Qualifikation für die EM 2020 erfolgreich ab, landete letztlich hinter Italien, Finnland und Griechenland aber nur auf dem vierten Platz.
Dank der zuvor guten Platzierung in der Nations League erhält die bosnische Auswahl aber die Chance, sich über die EM Playoffs noch eines von vier vakanten Tickets für die EM-Endrunde zu sichern. Letztere wurde bereits im März um ein Jahr auf Sommer 2021 verschoben.
Nicht ausgetragen werden konnten bislang auch die eigentlich für Ende März angesetzten Playoffs, die nun im Oktober und November stattfinden sollen. Dabei bekommt es Bosnien-Herzegowina zunächst zu Hause mit der Auswahl Nordirlands zu tun und würde bei einem Sieg dann im Finale um einen EM 2021 Platz gegen den Gewinner des Duells Slowakei gegen Irland antreten.
Sollte sich Bosnien-Herzegowina erfolgreich für die Endrunde qualifizieren, würden in EM Gruppe 2021 E Spanien, Schweden und Polen warten.
Schwierige Aufgaben in der Nations League
Noch bevor es in den Playoffs richtig ernst wird, startet im September die Neuauflage der UEFA Nations League 2020, in der Bosnien-Herzegowina dank des guten Abschneidens im Herbst 2018 in die oberste Liga aufgestiegen ist und es dort in einer Vierergruppe mit Italien, der Niederlande und Polen zu tun bekommen.
Den Auftakt macht gemäß den aktuellen Planungen am 4. September (20.45 Uhr) das Gastspiel in Italien, ehe drei Tage später Polen anreist. Diese Partien in Nations League Liga A sind fraglos gleich ein richtiger Gradmesser für die Partie gegen Nordirland, die sicherlich noch einmal größere Bedeutung besitzt (zum gesamten Nations League Spielplan 2020).
Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen sowohl auf die Nations League als auch auf die EM-Playoffs. Trainer Bajevic hat sich bereits einige Gedanken über das Personal gemacht, dass die erstmalige Qualifikation für eine EM-Endrunde schaffen soll. Klar ist dabei, dass Bajevic weniger als die 23 Spieler nominieren will, die zuletzt zu den Treffern der Nationalmannschaft anreisten.
Mit Sead Kolasinac und Senad Lulic hat Bajevic zwei Hochkaräter auf der Liste, die zuletzt allerdings verletzungsbedingt nicht dabei waren. Gerade beim aktuell nach wie vor verletzten Lulic, der Lazio Rom im Titelrennen der italienischen Serie A fehlt, ist ein Comeback bis September allerdings nicht sicher.
Schwedische Talente mit bosnischen Wurzeln im Visier
Bajevic plant darüber hinaus auch damit, den einen oder anderen Akteur erstmals zu berufen. Als Kandidaten gelten Anel Ahmedhodzic (Malmö FF) und Dennis Hadzikadunic (FK Rostov), die zwar in Schweden ausgebildet wurden und auch schon für den schwedischen Verband aktiv waren, dank ihrer Wurzeln aber auch für Bosnien-Herzegowina spielen könnten.
Letzteres gilt auch für Adi Nalić (Malmö FF), der bislang noch keine Einsätze für das schwedische Nationalteam zu verzeichnen hat, sich aber längst im Blickfeld der bosnischen Verantwortlichen befindet.