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Knieverletzung: Österreich bei der EM 2021 ohne Kapitän Baumgartlinger?

Lesezeit: 3 Min.

Die offizielle Diagnose steht zwar noch aus, doch deutet man alle Zeichen richtig, hat sich Julian Baumgartlinger am Samstag bei der 0:1-Heimniederlage von Bayer Leverkusen gegen den VfL Wolfsburg eine so schwere Knieverletzung zugezogen, dass eine Ausfalldauer von mehreren Monaten nicht zu vermeiden sein wird.

Als wahrscheinlich gilt, dass sich der 33 Jahre alte Mittelfeldabräumer bei einer unglücklichen Bewegung einen Kreuzbandriss zugezogen hat, mit dem für Baumgartlinger nicht nur die Saison mit Leverkusen in Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League beendet wäre, sondern wohl auch die Europameisterschaft im Sommer ohne den Routinier stattfinden würde.

Selbst wenn es sich um keinen Kreuzbandriss, sondern eine andere Form einer von Bayer bereits vermeldeten “schweren Knieverletzung“ handeln sollte, wäre eine Comeback wohl kaum vor dem Saisonfinale möglich und eine Nominierung für den Österreich EM 2021 Kader durch Teamchef Franco Foda zumindest stark gefährdet.

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Seit der EM 2016 Kapitän Österreichs

Dass Leverkusen in Person von Sportchef Simon Rolfes via “kicker“ direkt ankündigte, Baumgartlinger ein knappes halbes Jahr vor Vertragsende nicht hängen zu lassen und im Zuge dessen eine von Vereinsseite vor der Verletzung ohnehin fest geplante Verlängerung andeutete, dürfte für den 82-fachen Nationalspieler im ÖFB-Trikot zwar einerseits eine beruhigende Nachricht gewesen sein, andererseits aber auch nur ein schwacher Trost.

Denn die UEFA EURO 2020 könnte für den gebürtigen Salzburger, der 2016 nach ersten Stationen in Deutschland beim TSV 1860 München und beim 1. FSV Mainz 05 in Leverkusen gelandet ist, gleichbedeutend mit der zweiten und zugleich letzten Chance sein, ein großes Turnier zu spielen.

2016, als sich Österreich erstmals seit der WM 1998 in Frankreich wieder auf sportlichem Weg für eine Endrunde qualifizieren konnte, dann aber als vermeintlicher Geheimfavorit schon nach der Vorrunde die Heimreise antreten musste, stand Baumgartlinger in allen drei Partien gegen Ungarn (0:2), den späteren Europameister Portugal (0:0) und Island (2:1) die gesamten 90 Minuten auf dem Feld.

Nach der Europameisterschaft 2016 avancierte Baumgartlinger dann sogar zum Kapitän der ÖFB-Auswahl und hatte zuletzt großen Anteil daran, dass die erneute Qualifikation für die Endrunde gelungen ist, nachdem zwischenzeitlich die WM 2018 in Russland verpasst worden war.

In EM Gruppe C 2021 bekommt es Österreich mit den Niederlanden, der Ukraine und Nordmazedonien zu tun.

Foda besitzt einige Alternativen

Auf seinen Leader muss Trainer Foda nun mutmaßlich verzichten, hat aber für die Position im zentralen Mittelfeld noch einige weitere Alternativen von Format. Xaver Schlager, der allerdings auch seit längerem verletzte Konrad Laimer, Marcel Sabitzer, Florian Grillitsch und Stefan Ilsanker – wie Baumgartlinger in der deutschen Bundesliga etabliert – sind dabei sicherlich als erste Kandidaten zu nennen.

Am liebsten freilich wäre es Foda sicherlich, würden sich die Befürchtungen nicht bewahrheiten und die Ärzte bei Baumgartlinger Entwarnung geben. Danach aber sieht es – leider – nicht aus.

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