Die ukrainische Nationalmannschaft kann bei der Europameisterschaft 2021 auf Artem Biesiedin zurückgreifen. Sofern Trainer Andriy Shevchenko mit dem 24 Jahre alten Angreifer von Dynamo Kiew plant, stünde einer Nominierung für den Ukraine EM 2021 Kader nichts im Wege, nachdem eine bereits im Dezember begonnene Doping-Sperre nun ebenso final bestätigt wurde wie deren Ende am 19. Dezember 2020.
Biesiedin war am 28. November 2019 im Anschluss an das Gruppenspiel in der Europa League zwischen Kiew und Malmö FF positiv auf die laut Liste der Welt-Antidoping-Agentur verbotene Substanz Fonturacetam getestet worden. In der Folge griff zunächst ab dem 19. Dezember eine Suspendierung, die dann in eine einjährige Sperre überging.
Biesiedin vor dem positiven Test auf einem guten Weg
Eigentlich wäre für Biesiedin die Teilnahme an der Europameisterschaft damit unmöglich geworden, doch weil die UEFA das Turnier aufgrund der Corona-Pandemie im März um ein Jahr auf den Sommer 2021 verschieben musste, kann Biesiedin eine Nominierung durch Coach Shevchenko vorausgesetzt nun doch dabei sein.
Vermutlich auch vor diesem Hintergrund verzichtete Angreifer, der in seinen bislang zwölf Länderspielen zwei Tore erzielt hat, vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS auf eine Berufung gegen das Urteil der UEFA. Damit ist die Sperre endgültig.
Der ukrainische Fußball-Nationalspieler Artem Biesiedin ist wegen einer positiven Dopingprobe für ein Jahr gesperrt worden.https://t.co/dWU69SCF31#Doping
— Sportschau (@sportschau) May 12, 2020
Biesiedin, der aktuell nach einer Bänderverletzung im Knie ohnehin nicht einsatzfähig wäre und in der Reha arbeitet, hat im Jahr 2021 somit ausreichend Zeit, Eigenwerbung zu betreiben und sich für den EM-Kader zu empfehlen. Kann der aus dem Nachwuchs von Dynamo Kiew stammende Stürmer direkt an seine Form vor der Zwangspause anknüpfen, dürften die Chancen auf eine Nominierung gut stehen.
Zwar blieb Biesiedin bei sechs Einsätzen in der Europa League im Herbst torlos, zählte dafür aber in der Liga mit acht Treffern und einem Assist in 13 Partien zu den herausragenden Akteuren. Auch deshalb schaffte es der 1,85 Meter große Rechtsfuß nach knapp eineinhalb Jahren ohne Länderspiel zurück in die Nationalelf.
Nach einem 90-minütigen Einsatz beim 1:0-Testspielsieg gegen Estland wurde Biesiedin im letzten EM-Qualifikationsspiel in Serbien eingewechselt und erzielte bereit in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich – nur elf Tage vor seiner positiven Dopingprobe.
Schwere Aufgaben in der Nations League
In Serbien hätte sich die Ukraine zwar auch eine Niederlage erlauben können, aber dennoch sorgte der späte Ausgleich für ein positiveres Gefühl – insbesondere auch heute noch, da die Begegnung in Serbien das letzte Länderspiel für rund zehn Monate war.
Erst Anfang September geht es nach jetzigem Stand für die Ukraine wie für alle anderen EM Teams und generell Nationalmannschaften wieder weiter. Die Shevchenko-Elf bekommt es dann – ohne Biesiedin – in der Nations League Liga A 2020/21 zunächst am 3. September zu Hause mit der Schweiz zu tun und muss dann drei Tage später nach Spanien.
Im Oktober steht zunächst das erste Duell mit Deutschland, dem dritten und letzten Gruppenrivalen an, ehe die Rückspiele über die Bühne gehen. Bei der EURO wird die Ukraine in EM 2021 Gruppe C gegen die Niederlande, Österreich und dem Sieger aus Nations League Play Off D antreten.