EM-Quali 2020 Gruppe J mit Italien & Bosnien

In Gruppe J kommt es innerhalb der EM Qualifikation 2020 zu einem Novum: keine Mannschaft nahm an der WM-Endrunde in Russland teil. Für Favorit Italien geht es in der EM-Quali dementsprechend um Wiedergutmachung.

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Bosnien-Herzegowina und Finnland wollen bei der EURO 2020 zum ersten Mal bei einer Europameisterschaft vertreten sein, auch Griechenland darf sich Chancen ausrechnen. Armenien und Liechtenstein sind die klaren Underdogs.

EM Quali 2020 Gruppe J mit Bosnien

EM 2020 Quali Gruppe J – Tabelle

 

EM 2020 Quali Gruppe J: Italien zurück zu alter Stärke?

Erstmals seit 1992 musste Italien im Sommer 2018 bei einem großen Turnier zuschauen. Für die stolzen „Azzurri“ eine fußballerische Katastrophe, die mit einer erfolgreichen Qualifikation für die EURO 2020 unbedingt ausgebügelt werden soll.

Nach wie vor ist der italienische Kader von Stars gepickt, besonders in der Defensive. Supertalent Gianluigi Donnarumma (AC Milan) ist Buffon-Nachfolger im Tor, in der Innenverteidigung verfügt man über das Juventus-Duo Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci. Im zentralen Mittelfeld dirigiert Marco Verratti (Paris Saint-Germain) das Spiel der „Squadra Azzurra“.

Spielplan EM-Qualifikation ⚽

Coach Roberto Mancini setzt nicht auf italienischen „Catenaccio“, sondern auf ein offensiv ausgerichtetes 4-3-3. Während die Defensive zum besten gehört, was der internationale Fußball zu bieten hat, muss man sich im Angriff steigern, wenn man bei der EM um den Titel kämpfen will.

Italien wird bei der Endrunde übrigens auch einen EURO 2020 Spielort stellen. Die Endrunde findet ja bekanntermaßen in 12 Ländern Europas statt (hier alle Infos zum EM 2020 Spielort Rom).

Bosnien & Herzegowina will EM-Premiere

Für die bosnische Nationalmannschaft geht es um die erstmalige Teilnahme an einer EM-Endrunde. Die „Zmajevi“ gehen neben Italien als Co-Favorit in die Gruppe, die direkte Qualifikation ist das erklärte Ziel der Prosinecki-Elf. In Gruppe 3 der Nations League Liga B gelang den Bosniern relativ souverän der Aufstieg in die höchste Liga.

Teuerster Akteur im Kader der Bosnier ist Mittelfeld-Ass Miralem Pjanic von Juventus. Auch Kapitän und Torjäger Edin Dzeko (AS Roma) ist Marke „Weltklasse“. In der Türkei zeigte zuletzt Rechtsaußen Edin Visca von Tabellenführer Basaksehir groß auf.

Der Kroate Robert Prosinecki ist seit Anfang 2018 Trainer und hat Bosnien-Herzegowina einen Schritt nach vorne gebracht. Im offensiven 4-3-3 wird es darauf ankommen, Torjäger Dzeko optimal zu bedienen. Die Viererkette ist der Schwachpunkt des WM-Teilnehmers von 2014.

Kann Finnland mitmischen?

Die finnische Mannschaft könnte in der EM Qualifikation Gruppe J zur großen Überraschung mutieren. „Suomi“ war zwar noch nie für ein Großereignis qualifiziert, in der UEFA Nations League konnten die Nordmänner aber überzeugen und den Aufstieg in Liga B fixieren. Mit ähnlichen Leistungen ist auch eine erfolgreiche Qualifikation möglich.

Ganz große Namen fehlen im finnischen Aufgebot. Torhüter Lukas Hradecky von Bayer Leverkusen ist ein sicherer Rückhalt. Ebenfalls in der Bundesliga ist Mittelfeld-Akteur Fredrik Jensen (FC Augsburg) aktiv. Vorne stürmt mit Teemu Pukki (Norwich City) ein bekannter Name.

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Die Stärke der Finnen ist ihr starkes Kollektiv. Das defensiv ausgerichtete 4-2-2-2-System ist im hohen Norden Trumpf, zuletzt kassierte man wenig Gegentore. Gelingt es der Mannschaft, über Konter gefährlich zu werden, kann man die Favoriten ärgern.

Als ein Gruppensieger der Nations League Liga C haben die Finnen außerdem ihren Platz im EM 2020 Playoff sicher, sollten sie sich nicht über die EM-Qualifikation für die Endrunde qualifizieren.

Griechenland auf dem Weg zurück

Nach zuletzt schwierigen Jahren will sich die griechische Nationalmannschaft wieder in der europäischen Fußball-Elite etablieren. Der Sensations-Europameister von 2004 hat bei den letzten beiden Großturnieren nur zugeschaut, diesmal soll es mit einer erfolgreichen Quali wieder klappen. In Nations League Liga C landeten die Griechen hinter Finnland und Ungarn nur auf Platz 3.

Die Innenverteidigung ist das Prunkstück der Hellenen, mit Kostas Manolas (AS Roma) und Sokratis (Arsenal FC) verfügt man hier über Weltklassespieler. Im offensiven Mittelfeld wirbelt Kostas Fortounis (Olympiakos), als Sturmspitze agiert Olympique Marseille-Star Kostas Mitroglou.

Seit Jahren zeichnen sich die Griechen durch ihre defensive Stärke aus. Im 4-2-3-1-System von Trainer Angelos Anastadiadis liegt der Fokus darauf, hinten dicht zu machen. Vorne verfügen die Griechen über Potenzial, um mit schnellem Umschaltspiel gefährlich zu werden.

Armenien als Stolperstein?

Die Armenier gehen als Außenseiter in die Qualifikation. Nach einigen Erfolgserlebnissen Anfang der 2010er-Jahre stagnierte die Entwicklung. Unterschätzen darf man die Mannschaft vom Kaukasus aber nicht, für die ein oder andere Überraschung sind die Armenier definitiv gut.

Unumstrittener Star im armenischen Aufgebot ist Kapitän und Mittelfeld-Regisseur Henrikh Mkhitaryan (Arsenal FC). Abwehrchef ist Varazdat Haroyan (Ural Ekaterinburg), Stürmer Sargis Adamyan kickt bei Jahn Regensburg in der zweiten Deutschen Bundesliga.

Trainer Armen Gyulbudaghyants setzt bevorzugt auf ein 4-2-3-1-System. Armenien versucht durchaus, spielerische Akzente zu setzen und offensiv zu agieren. Insgesamt verfügt man über eine ausgeglichene Mannschaft, Achillesferse ist dennoch die Defensive.

Nichts zu verlieren für Liechtenstein

Liechtenstein ist der große Underdog in Gruppe J. Die kleine Alpennation gehört zu den kleinsten Ländern der Welt, dementsprechend spielt man auch im internationalen Fußball kaum eine Rolle. Zuletzt gelang es den Liechtensteinern aber immer wieder, die Großen zu ärgern.

Bekanntester Name im Aufgebot Liechtensteins ist Mittelfeld-Akteur Marcel Büchel vom FC Empoli. Kapitän ist Namensvetter Martin, der wie viele Spieler in der Schweiz beim FC Zürich aktiv ist. Michele Polverino (FC Balzers) ist wohl durch sein langjähriges Österreich-Engagement ein Begriff.

Die Devise von Trainer Helgi Kolvidsson ist klar: hinten so gut wie möglich dicht machen. Im 4-2-2-2-System gelang dies den Liechtensteinern zuletzt ganz gut, die Mannschaft hat sich vom Status des „Punktelieferanten“ gelöst und will dies auch in der EURO-Qualifikation beweisen. Vermutlich wird Liechtenstein in der EM 2020 Quali-Tabelle der Gruppe J wieder auf dem letzten Platz landen.

Prognose: Italien & Bosnien bei EURO 2020 mit dabei

Sowohl der Erst- als auch der Zweitplatzierte der EM-Quali Gruppe J sichert sich ein Ticket für die Europameisterschaft 2020. Sollte Italien nach der WM 2018 auch die Europameisterschaft 2020 verpassen, käme dies einer Riesensensation gleich.

Unserer Prognose zufolge wird sich Italien aufgrund der leichten Gruppenauslosung souverän für die Endrunde qualifizieren.

Um das zweite EM-Ticket kämpfen wohl Bosnien & Herzegowina, Finnland und Griechenland. Aufgrund der besseren Individualspieler in der Mannschaft glauben wir, dass sich Bosnien den zweiten zu vergebenden Startplatz sichern wird und 2020 zum ersten Mal überhaupt bei einer Fußball Europameisterschaft vertreten sein wird.

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