Die Gruppe I der EM-Qualifikation 2020 wird vom WM-Dritten Belgien angeführt. Um Platz zwei könnte es zu einem Zweikampf zwischen Russland und Schottland kommen, während Zypern für eine Überraschung gut ist. Kasachstan und San Marino dürften höchstens Achtungserfolge erzielen.
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Welche zwei Nationen sichern sich zwischen März und November 2019 das Ticket für die Fußball Europameisterschaft 2020?
Tabelle der EM-Quali Gruppe I
EM Quali 2020 Gruppe I – Spielplan
Gruppe I der EM-Qualifikation: Belgien als Favorit
Die belgische Nationalmannschaft legte in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung hin. Bei der WM in Russland gelang den „Red Devils“ mit Rang drei der vorläufige Höhepunkt, bei der EURO 2020 will sich die goldene Generation endlich einen großen Titel holen.
In der Nations League mussten die Belgier aber etwas überraschend der Schweiz den Einzug in das Final Four überlassen.
Belgiens Kader ist gespickt mit Ausnahmekönnern. Besonders Mittelfeld und Angriff sind hervorragend besetzt: Kevin De Bruyne (Manchester City), Eden Hazard (Chelsea FC) oder Romelu Lukaku (Manchester United) gehören zu den größten Stars in der englischen Premier League und auch im Tor verfügt man mit Thibaut Cortouis (Real Madrid) über einen Klassemann im Belgien-Trikot.
Unter dem spanischen Coach Roberto Martinez laufen die Belgier bevorzugt im 3-4-2-1-System auf. Besonders im Umschaltspiel ist der Weltranglistenerste extrem stark, da man offensiv sehr variabel ist. Anfällig ist die Mannschaft des Öfteren bei Standards.
Russland will erneut überraschen
Nach der erfolgreichen Heim-WM, wo man bis ins Viertelfinale marschierte, wollen die Russen auch in der Qualifikation zur EURO aufzeigen. Hinter den favorisierten Belgiern ist der zweite Platz in Gruppe I für die „Sbornaja“ auf jeden Fall realistisch.
Bei der WM zeigte vor allem Mittelfeld-Ass Denis Cheryshev (Valencia CF) mit starken Leistungen auf. Offensiv verfügt man mit Alan Dzagoev (ZSKA Moskau), Fedor Smolov (Lokomotive Moskau) und Stürmer Artem Dzyuba (Zenit St. Petersburg) über viel Qualität.
In Gruppe 2 der Nations League Liga B erreichte Russland nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter Schweden den zweiten Platz.
Russland agiert unter Teamchef Stanislav Tschertschessow auf ein klassisches 4-2-3-1-System. Defensiv hat sich die Mannschaft stabilisiert, vorne setzt man besonders darauf, Stoßspitze Dzyuba mit Chancen zu füttern.
Sehnsucht bei Schottland
Im fußballbegeisterten Schottland wartet man sehnsüchtig auf die Teilnahme an einem großen Turnier – seit der WM 1998 konnte man sich nicht qualifizieren. In EM-Quali 2020 Gruppe I wird es erneut schwierig, bei optimalem Verlauf haben die Schotten aber durchaus Chancen.
In Gruppe 1 der Nations League Liga C gelang Schottland relativ souverän der Gruppensieg und darf damit in der nächsten Ausgabe der Nationenliga nicht nur eine Liga höher antreten, sondern hat auch einen Platz in den EM Play Offs 2020 sicher.
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Bekanntester Name im Kader der „Bravehearts“ ist Linksverteidiger Andrew Robertson, der bei Liverpool gesetzt ist. Mit Tom Cairney (Fulham FC) und Ryan Fraser (AFC Bournemouth) verfügt man über weitere gute Premier League-Spieler, im Tor steht Routinier Craig Gordon von Serienmeister Celtic FC.
Zuletzt agierten die Schotten im 4-2-3-1. Traditionell besticht die Mannschaft von Alex McLeish mit Kampfgeist und viel Laufarbeit. Entscheidend wird sein, ob die Briten auch ihre zweifelsohne vorhandene spielerische Qualität auf den Platz bringen.
Bei der Endrunde wird Schottland übrigens als EM Spielort 2020 vertreten sein. Alle Infos zum EM 2020 Spielort Glasgow gibt’s auf der verlinkten Seite.
Überraschung durch Zypern?
Für die zyprische Nationalelf geht es um die erstmalige Qualifikation für ein Großereignis. Obwohl die Mannschaft nach wie vor als „Fußballzwerg“ gilt, gelang es in den letzten Jahren vermehrt, Ausrufezeichen zu setzen. Eine Teilnahme an der EURO 2020 wäre dennoch eine Riesenüberraschung.
Teuerster Akteur im Kader des Inselstaates ist Außenverteidiger Konstantinos Laifis von Standard Lüttich. Er gehört ebenso wie Stürmer Pieros Sotiriou (FC Kopenhagen) zu den wenigen Legionären im zyprischen Aufgebot. Mittelfeld-Hoffnung Grigoris Kastanos steht bei Juventus unter Vertrag, kommt dort aber meist in der zweiten Mannschaft zum Einsatz.
Die Ausrichtung der Mannschaft ist sehr defensiv, zuletzt agierte man im 5-2-2-1-System. Trainer Ran Ben Shimon gelang es so zwar, die Abwehr zu stabilisieren, offensiv muss sich Zypern aber deutlich steigern, wenn man in der Qualifikation eine Rolle spielen will.
Kasachstan als Unbekannte
Der kasachische Verband ist seit 2002 Teil der UEFA und versucht zum vierten Mal, sich für eine EM-Endrunde zu qualifizieren. Obwohl Kasachstan nach wie vor als „Fußball-Exot“ gilt, entwickelte sich die Mannschaft in den letzten Jahren weiter und könnte für die ein oder andere Überraschung sorgen.
Bekannte Namen sucht man im Aufgebot der Kasachen vergeblich, die meisten Spieler stehen bei den Topklubs FK Astana oder Kairat Almaty unter Vertrag. Zu den wichtigsten Akteuren zählen die Mittelfeldakteure Bauyrzhan Islamkhan und Islambek Kuat von Kairat Almaty, Aleksey Shchetkin (FK Astana) ist im Sturm gesetzt.
Unter dem bulgarischen Coach Stanimir Stoilov praktizieren die Kasachen ein 4-1-4-1-System. Spielerisch hat sich die Mannschaft weiterentwickelt, der Erfolg in der Qualifikation wird vor allem von der zuletzt oft wackeligen Defensive abhängen.
Krasser Außenseiter San Marino
Als größter Underdog überhaupt geht San Marino in die EM-Qualifikation. Der Zwergstaat konnte in Pflichtspielen erst einen Punkt erzielen und belegt in der FIFA-Weltrangliste immer einen der letzten Plätze. Bereits der ein oder andere erzielte Treffer wäre für „La Serenissima“ ein Riesenerfolg.
Fast der gesamte Kader steht entweder in der heimischen Liga oder im italienischen Unterhaus unter Vertrag. Filippo Berardi vom drittklassigen SS Monopoli ist der Spieler mit dem höchsten Marktwert, Torhüter Elia Benedettini spielt bei Novara Calcio. Hoffnungsträger ist der 18-jährige Stürmer Nicola Nanni von Serie-B-Klub FC Crotone.
Teamchef Franco Varrella setzt auf ein 4–1-4-1-System. San Marino wird sich bemühen, so lange wie möglich die Null zu halten und den Gegner so nervös zu machen. Um tatsächlich Punkte zu erzielen wäre eine Ausnahmeleistung von Nöten.
Prognose: EM 2020 mit Belgien & Russland
In EM-Qualifikation Gruppe I gibt es mit Belgien einen ganz klaren Favoriten, der sich auch sicherlich durchsetzen wird. Das zweite EM-Ticket wird sich aller Voraussicht nach Russland sichern, da die weiteren Gegner Schottland, Zypern, Kasachstan und San Marino zu schwach erscheinen.
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