Viel wurde in den vergangenen Wochen wieder über ein mögliches Comeback im DFB-Kader von Mats Hummels und Jerome Boateng diskutiert, die von Bundestrainer Joachim Löw vor einem knappen Jahr im März 2019 gemeinsam mit Thomas Müller eigentlich aussortiert worden sind.
Doch mit ihren Leistungen bei Borussia Dortmund bzw. beim FC Bayern München haben sich die Weltmeister von 2014 wieder ins Gespräch gebracht und überdies jeweils auch die Bereitschaft zu einem Comeback in der DFB-Auswahl anklingen lassen.
Ein Grund dafür, warum Hummels und Boateng weiterhin gehandelt werden, ist sicherlich der Ausfall von Niklas Süle, der nach einem im Oktober erlittenen Kreuzbandriss aber wieder trainiert und selbst guter Dinge ist, es bis zur Europameisterschaft im Sommer zu schaffen (hier mehr zu den Fortschritten von Niklas Süle). Wird Süle rechtzeitig fit und erreicht seine alte Form, wäre der Bayern-Verteidiger mutmaßlich als Abwehrchef gesetzt.
Mit Antonio Rüdiger, Matthias Ginter und Jonathan Tah gibt es aber noch drei weitere Innenverteidiger, die sich Chancen auf einen Stammplatz bei der Fußball UEFA Europameisterschaft ausrechnen, wohingegen Robin Koch und Niklas Stark eher als Außenseiter gelten. Thilo Kehrer wird unterdessen vom Bundestrainer mehr als Rechts- denn als Innenverteidiger gesehen.
Arsenal und Atletico Madrid interessiert
Auf Tah, der schon bei der EM 2016 mit damals 20 Jahren im Kader stand, allerdings nicht eingesetzt wurde und insgesamt erst neun Länderspiele bestritten hat, wartet indes noch vor dem Turnierstart im Sommer eine wichtige Entscheidung die eigene Zukunft betreffend.
Zwar besitzt der gebürtige Hamburger, der 2015 vom HSV an den Rhein gewechselt ist, bei Bayer Leverkusen noch einen Vertrag bis 2023, doch anders als bislang bekannt enthält dieses Arbeitspapier nach Informationen der “Sport Bild“ eine Ausstiegsklausel.
Demnach könnte Tah bereits nach dieser Saison wechseln, ohne dass Leverkusen Veto einlegen kann. Allerdings müsste ein anderer Verein dann schon tief in die Tasche greifen. Bei rund 40 Millionen Euro soll die festgeschriebene Ablöse liegen, die sich sogar noch erhöhen würde, sollte Leverkusen erneut die Qualifikation für die Champions League schaffen.
Ausstiegsklausel gilt nur befristet
Mit dem FC Arsenal und Atletico Madrid soll es gleich zwei Interessenten geben, die diese Ablöse wohl vor keine allzu hohe Hürde stellen würde. Allerdings dürften beide nach der Saison nicht viel Zeit verlieren. Denn offenbar gilt Tahs Ausstiegsklausel nur befristet und nicht mehr, wenn die Endrunde begonnen hat. Das EM-Eröffnungsspiel zwischen der Türkei und Italien steigt am 12. Juni 2020 im Olympiastadion Rom.
Die deutsche Nationalmannschaft kommt in EM 2020 Gruppe F indes am 16. Juni zum ersten Mal zum Einsatz. Der Gegner ist Weltmeister Frankreich, gespielt wird in der Allianz Arena in München.
Arsenal eyeing Bayer Leverkusen defender Jonathan Tah amid release clause claim #AFC https://t.co/pJIIfKx1vB pic.twitter.com/qMlmZETCKT
— Daily Star Sport (@DailyStar_Sport) February 19, 2020
Ein Wechsel müsste folglich noch Ende Mai oder Anfang Juni über die Bühne gehen. Und da gerade englische Vereine in der Regel eher später mit den konkreten Personalplanungen beginnen, darf Leverkusen hoffen, dass die Klausel verstreicht.
Danach freilich wäre ein Wechsel immer noch möglich. Dann aber mit frei verhandelbarer Ablöse und dem Heft des Handelns in Leverkusener Hand.
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