Knapp einen Monat nach dem verpatzten Start in die EM 2020 Quali hat der schottische Fußballverband die Konsequenzen gezogen und sich von Trainer Alex McLeish getrennt.
Zwar gelang Schottland am zweiten Spieltag der EM Quali Gruppe I ein 2:0-Pflichtsieg in San Marino, doch zuvor hatten die Bravehearts zum Auftakt in Kasachstan eine ebenso unerwartete wie deutliche 0:3-Niederlage kassiert.
Aufstieg in der Nations League unter McLeish
Nach einem Gespräch mit McLeish, der schon 2007 kurzzeitig schottischer Nationaltrainer war, teilte die Scottish Football Association (SFA) die Einigung auf eine Trennung mit sofortiger Wirkung mit. Für den 60-Jährigen endet die Amtszeit als schottischer Nationaltrainer damit nach nur etwas mehr als einem Jahr.
McLeish hatte seinen Dienst erst im Februar 2018 angetreten und seitdem zwölf Begegnungen in verantwortlicher Position begleitet. Dabei gelangen Schottland fünf Siege, während die übrigen sieben Partien alle verloren wurden.
Im Herbst feierte Schottland zwar unter McLeish den Gruppensieg in Nations League Liga C vor Israel und Albanien, doch insgesamt verlief die Entwicklung nicht wie erhofft. Insbesondere die beiden klaren Niederlagen in den Testspielen im September gegen Belgien (0:4) und im Oktober gegen Portugal (1:3) machten deutlich, dass Schottland von der internationalen Spitze unverändert weit entfernt ist.
Und nach der Niederlage in Kasachstan zum Qualifikationsstart sah die SFA offenbar die Chance, es unter McLeish zur Fußball EM 2020 zu schaffen, als zu gering an, weshalb nun trotz des Erfolges in San Marino die Reißleine gezogen wurde.
Weiter geht es für Schottland nun im EM Quali Spielplan im Juni mit einem Heimspiel gegen Zypern (8. Juni) und dem schweren Auswärtsspiel in Belgien (11. Juni). Dann soll nach Möglichkeit bereits der neue Trainer auf der Bank sitzen.
Die Suche nach einem Nachfolger für McLeish ist auf jeden Fall schon angelaufen. Natürlich wird auch schon darüber spekuliert, wer künftig das Kommando übernehmen könnte. Als heiße Kandidaten werden vor allem Steve Clarke vom FC Kilmarnock und Derek McInnes vom FC Aberdeen gehandelt.
Wird Moyes neuer Nationaltrainer Schottlands?
Die schottische Torjäger-Legende Ally McCoist brachte unterdessen mit David Moyes einen prominenten Namen ins Gespräch und sähe in einer Verpflichtung des 58-Jährigen eine große Chance für alle Beteiligten. So hat die Karriere von Moyes zuletzt mehrere Knicks erhalten.
Nach elf Jahren beim FC Everton lief es für den schottischen Coach weder bei Manchester United noch bei Real Sociedad San Sebastian, beim AFC Sunderland und zuletzt bei West Ham United wirklich gut. Bei West Ham musste Moyes am Ende der Saison 2017/18 nach nur etwas mehr als einem halben Jahr wieder gehen und wartet seitdem auf eine neue Bewährungschance.
Scotland must improve in a number of areas, including passing, creating chances and defending.https://t.co/sEC2Ab2gpz
— FootballJOE (@FootballJOE) April 18, 2019
Just deshalb sieht McCoist in Moyes die perfekte Wahl, da nach Ansicht des einstigen Angreifers der künftige Nationaltrainer den Job unbedingt brauchen sollte, um mit allerhöchster Motivation zu Werke zu gehen. Ob Moyes für die SFA in wirtschaftlicher Hinsicht eine machbare Alternative wäre, kann indes auch McCoist aktuell nicht beantworten.