Die englische Nationalmannschaft hat sich am vorletzten Spieltag der Qualifikation und überaus souverän das Ticket für die EM 2020 gesichert. Mit einem 7:0 über Montenegro feierten die Three Lions im siebten Spiel den sechsten klaren Sieg. Lediglich im Oktober in Tschechien wurde mit 1:2 verloren, wobei man diese Partie im Rückblick auf die vergangenen Monate als Ausrutscher bezeichnen darf.
Vielmehr ist die englische Mannschaft rund sieben Monate vor Beginn der Endrunde, deren entscheidende Spiele ab dem Halbfinale im Londoner Wembley-Stadion stattfinden, fraglos zum Kreis der EM Favoriten zu zählen.
Auch, weil immer mehr vielversprechende Talente nachrücken und Trainer Gareth Southgate mittlerweile auch in der Breite über eine bemerkenswerte Auswahl verfügt. Gegen Montenegro feierte so James Maddison von Leicester City seine Premiere im England-Trikot. Der 22-Jährige avancierte dabei im 1000. Länderspiel der englischen Verbandsgeschichte zu Nationalspieler Nummer 1245.
Abraham trifft erstmals für die Three Lions
Ein Treffer war Maddison indes nach seiner Einwechslung nicht mehr vergönnt. Dafür aber gelang Tammy Abraham in seinem vierten Spiel für die Three Lions erstmals ein Treffer. Der 22 Jahre alte Shooting Star des FC Chelsea besorgte am Donnerstagabend den Endstand, nachdem zuvor Kapitän Harry Kane mit einem Dreierpack sowie Marcus Rashford und Alex Oxlade-Chamberlain getroffen hatten. Den siebten Treffer steuerte der Montenegriner Aleksandar Sofranac per Eigentor bei, nachdem Jadon Sancho Sekunden zuvor die Gelegenheit zu seinem Tor verpasst hatte.
Sancho präsentierte sich dennoch im Vergleich zum ganz schwachen Auftritt am vergangenen Wochenende bei der 0:4-Niederlage mit Borussia Dortmund beim FC Bayern München deutlich verbessert. Der 19-Jährige bereitete Abrahams Tor vor und fungierte auch darüber hinaus als Schwungrad der Offensive. Anders als BVB-Coach Lucien Favre, der Sancho in München nach 13 Ballverlusten schon in der 36. Minute vom Feld beorderte, beließ Nationalcoach Southgate den Flügelspieler die gesamten 90 Minuten auf dem Platz.
Auch Liverpool an Sancho interessiert
Sicherlich auch, um Sanchos nach den nicht optimal verlaufenen letzten Wochen angeknackstes Selbstvertrauen wieder etwas aufzupolieren. Sorgen um sein Standing im internationalen Fußball muss sich der mittlerweile elffache Nationalspieler indes nicht machen. Medienberichten zufolge soll nach Manchester United und Real Madrid inzwischen auch der FC Liverpool Interesse an einer Verpflichtung signalisiert haben.
Dabei ist nicht mehr ausgeschlossen, dass Sancho schon zeitnah seine Zelte in Dortmund abbricht. Für den Sommer 2020 sollen sich die Verantwortlichen des BVB bereits darauf verständigt haben, den ob seines nicht immer perfekten Verhaltens abseits des Platzes zuletzt verstärkt kritisierten Sancho ziehen zu lassen, sofern die Ablöse stimmt. Dabei beläuft sich die Dortmunder Forderung offenbar im Bereich von 140 Millionen Euro.
Nach Informationen der “Bild“ schließt man beim BVB inzwischen aber auch nicht mehr aus, den eigentlich noch bis Juni 2022 gebundenen Offensivmann schon in der bevorstehenden Winterpause ziehen zu lassen. Durchaus denkbar also, dass Sancho schon nicht mehr als Spieler von Borussia Dortmund zur EURO reisen wird, die in 12 verschiedenen EM Spielorten stattfindet.