Mit Matthias Ginter und Robin Koch, die beim 4:0 gegen Weißrussland begannen, sowie mit Emre Can und Jonathan Tah beim 6:1 gegen Nordirland durften sich in den beiden letzten deutschen EM-Qualifikationsspielen vier Akteure in der Innenverteidigung der deutschen Nationalmannschaft beweisen.
Mit Niklas Stark, der nach einigen geplatzten Anläufen sein Länderspieldebüt feierte, durfte in der Endphase der Begegnung gegen Nordirland sogar noch ein weiterer zentraler Abwehrmann ran.
Bundestrainer Joachim Löw entschied sich wohl nicht zufällig dafür, gleich fünf potentielle Innenverteidiger unter die Lupe zu nehmen. Vielmehr hat die Suche nach einem passenden Gespann für die EURO 2020 im kommenden Sommer begonnen, die durch den Mitte Oktober erlittenen Kreuzbandriss von Niklas Süle erschwert wird.
Der 24-Jährige hatte sich in den Monaten zuvor zum Abwehrchef aufgeschwungen und galt sowohl in einer Dreier- als auch in einer Viererkette als gesetzt. Nun aber ist davon auszugehen, dass es für Süle bis zur EM nicht reichen wird. Deshalb ist Süle auch der erste Spieler, den wir zu unserer Liste aller Ausfälle bei der EM 2020 hinzugefügt haben.
Deutsche Innenverteidigung mit Ginter und Rüdiger?
Zuletzt hat sich Matthias Ginter mit starken Leistungen sowohl in der DFB-Elf als auch bei Borussia Mönchengladbach zum Favoriten auf einen Stammplatz aufgeschwungen. Aktuell gilt eine Innenverteidigung mit Ginter und Antonio Rüdiger am wahrscheinlichsten. Dafür aber muss letzterer nach längerer Zwangspause erst wieder richtig in die Spur finden und mit Leistung überzeugen.
Immerhin ist Rüdiger, der in der laufenden Saison zunächst aufgrund einer Knie-OP und dann wegen einer ebenfalls operierten Leistenverletzung nur zu einem 45-Minuten-Einsatz für den FC Chelsea gekommen ist, inzwischen auf einem sehr guten Weg. Am Dienstag nahm Rüdiger am Abschlusstraining Chelseas für das Champions-League-Spiel beim FC Valencia teil, gehörte aber noch nicht zum Kader.
Nationalspieler Antonio Rüdiger darf nach monatelanger Leidenszeit auf sein baldiges Comeback hoffen. https://t.co/US3Wp5Qa2a
— Sky Sport (@SkySportDE) November 26, 2019
Das Comeback des 26-Jährigen, der auch sämtliche sechs Länderspiele in der laufenden Saison verpasst hat, steht indes kurz bevor. Der 30-fache Nationalspieler, der letztmals Ende März beim 3:2-Sieg in den Niederlanden im DFB-Trikot zu sehen war und damals über 90 Minuten eine gute Leistung ablieferte, könnte nun am Samstag im Londoner Derby gegen West Ham United erstmals wieder zum Aufgebot der Blues gehören.
Bislang kein Glück mit großen Turnieren
Von der Endrunde, die am 12. Juni mit dem EM-Eröffnungsspiel 2020 startet, erhofft sich Rüdiger dann sicherlich einen besseren Verlauf als bei seinem ersten großen Turnier.
Nachdem der gebürtige Berliner die EM 2016 wegen eines Kreuzbandrisses verpasst hatte, reichte es bei der WM 2018 nur zu einem Einsatz beim 2:1-Sieg gegen Schweden. Das bittere Vorrunden-Aus konnte Rüdiger, der sowohl gegen Mexiko (0:1) als auch gegen Südkorea (0:2) 90 Minuten auf der Bank saß, allerdings nicht verhindern.
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