Nach dem mit 1:2 gegen Spanien verlorenen Finale der U21-Europameisterschaft 2019 durfte Maximilian Eggestein noch drei Wochen entspannen, ehe der Mittelfeldspieler nun wieder den Dienst beim SV Werder Bremen aufgenommen hat.
Dreieinhalb Wochen vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf und zweieinhalb Wochen vor dem Derby in der ersten Runde des DFB-Pokals im heimischen Weserstadion gegen Atlas Delmenhorst hat sich Eggestein in einer Medienrunde zu verschiedenen Fragen geäußert und dabei einen Einblick in seine persönliche Planung und seine nächsten Ziele gegeben.
Eggestein will mehr Verantwortung übernehmen
Obwohl sich Eggestein bei der Frage nach dem Kapitänsamt als Nachfolger des zu Fenerbahce Istanbul gewechselten Max Kruse zurückhielt, ließ der 22-Jährige keinen Zweifel daran, in eine Führungsrolle hineinwachsen zu wollen.
“Ich möchte in jedem Fall noch mehr Verantwortung übernehmen, das Geschehen mit prägen. Es gibt mehrere Wege, wie man Verantwortung übernehmen kann. Es geht auch, wenn man kein Lautsprecher ist, der ich nicht bin. Vielleicht kann ich daran noch ein bisschen arbeiten. In erster Linie sind aber gute Leistungen dafür wichtig“, zitiert der “Kicker“ den laufstarken Mittelfeldmann.
Noch ist offen, ob Trainer Florian Kohfeldt Eggestein als Sechser oder in etwas offensiverer Rolle auf der Acht einplant. Für den 16-fachen U21-Nationalspieler, der im März bei dem Testspiel gegen Serbien (1:1) und in der Deutschland EM-Quali in den Niederlanden (3:2) erstmals im Kader der A-Nationalelf stand, aber nicht eingewechselt wurde, sind beide Positionen aber okay.
“Ich kann beides spielen. Auf der Acht agiert man auffälliger, beziehungsweise wird mehr wahrgenommen, auf der Sechs steht man mehr im Dienst der Mannschaft. Ich kann mir beides gut vorstellen. Je nachdem, wo ich gebraucht werde, spiele ich auch“, so Eggestein, der bei der U21-EM überwiegend als Sechser im Deutschland-Trikot eingesetzt wurde und dort seine Sache sehr ordentlich machte.
Kein Geheimnis macht Eggestein unterdessen daraus, mit der erstmaligen Nominierung durch Bundestrainer Joachim Löw Lunte gerochen zu haben und künftig fest den Sprung in die DFB-Auswahl schaffen zu wollen.
“Ich war schon einmal dabei, das hat natürlich Appetit gemacht. Ich wäre gerne wieder dabei. Aber ich weiß, dass das nur über Leistung geht, und wir im Verein erfolgreich sein müssen“, will sich der gebürtige Hannoveraner Woche für Woche empfehlen und muss dann am Ende möglicherweise einen Traum abhaken.
EM hätte Priorität
Denn neben der Europameisterschaft 2020 finden im Sommer nächsten Jahres auch die Olympischen Spiele in Tokio statt, für die sich Deutschland mit dem zweiten Platz bei der U21-Europameisterschaft qualifiziert hat.
Sowohl die EM als auch Olympia zu spielen, dürfte indes kaum möglich sein, zumal für die Olympischen Spiele keine Abstellungspflicht für die Vereine herrscht. Eine Entscheidung fiele Eggestein nicht ganz leicht, doch letztlich gäbe es schon eine Priorität:
„Die EM wäre reizvoller. Aber Olympia wäre auch ein Erlebnis, zumal Fußballer selten die Gelegenheit bekommen, daran teilzunehmen. Ich würde das auch sehr gerne mitnehmen, wenn es so kommt.“
Maxi Eggestein: "EM wäre reizvoller als Olympia" #BL https://t.co/fV838BxbTB
— kicker ⬢ Bundesliga (@kicker_BL) July 24, 2019
Zunächst aber gilt es, den momentan noch vorhandenen Trainingsrückstand aufzuholen und gut in die neue Saison zu starten. Dann ist nicht ausgeschlossen, dass Bundestrainer Löw mit Blick auf die EM-Quali Anfang September gegen die Niederlande und in Nordirland durchklingelt.
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