Mit den verbesserten Leistungen in den letzten Länderspielen des Jahres in Frankreich (1:2 in der Nations League Deutschland) sowie beim Testspiel gegen Russland (3:0) und die Niederlande hat Bundestrainer Joachim Löw in der breiten Öffentlichkeit etwas Vertrauen zurückgewonnen.
Auch deshalb, weil der 58-Jährige anders als in den ersten Spielen nach dem Vorrunden-Aus bei der Fußball WM 2018 in Sachen Umbruch deutlich weitergegangen und vermehrt jungen Spielern eine Chance gegeben hat.
Diese Entwicklung gilt es nun fortzusetzen, wofür Löw in den Augen der Verantwortlichen des DFB weiterhin der richtige Mann ist. Der seit 2006 amtierende Bundestrainer, der seinen Vertrag vor der verkorksten WM 2018 vorzeitig bis 2022 verlängert hatte, steht allerdings in den kommenden Monaten sicherlich unter Beobachtung.
Ob Joachim Löw also auch bei der Fußball Europameisterschaft 2024 in Deutschland als Chefcoach im Einsatz sein wird, bleibt also fraglich.
Löw für Bernd Schuster ein Kandidat bei Real Madrid
Obwohl Löw zuletzt den Eindruck hinterlassen hat, sich mit voller Engagement und Leidenschaft dem Aufbau einer neuen, schlagkräftigen Nationalelf widmen zu wollen, machen aktuell Gerüchte die Runde, dass der gebürtige Schwarzwälder im Sommer 2019 Real Madrid übernehmen könnte.
Geschürt wurden diese nun vor allem durch ein Interview von Bernd Schuster, einst selbst als Spieler und Trainer bei den Königlichen tätig, mit der “Welt am Sonntag“.
„Mich würde nicht wundern, wenn Real versucht, Löw im Sommer zu holen“, erklärte der ehemalige Spielmacher, der als einer von wenigen Akteuren neben Real auch für den FC Barcelona und Atletico Madrid spielte, und verriet einen zwar persönlichen, gleichwohl interessanten Eindruck von einem Gespräch mit Reals Präsident Florentino Perez: „Ich habe ihn mal auf Jogi Löw angesprochen. Da hat er mich so komisch angeguckt, als hätte ich ihn bei irgendetwas erwischt.“
„Ich sehe Löw im Sommer bei Real Madrid“ https://t.co/R4EcbdpBt6 pic.twitter.com/BXQzBPlAO4
— WELT Sport (@WELT_Sport) January 20, 2019
Real Madrid hat zwar erst im Oktober den im Sommer mit großen Hoffnungen verpflichteten, vorherigen spanischen Nationalcoach Julen Lopetegui wieder entlassen, doch auch unter Nachfolger Santiago Solari läuft es bei den Königlichen nicht wirklich rund.
Schuster erwartet deshalb, dass Real im Sommer einiges unternehmen wird, um wieder in allen Wettbewerben auf allerhöchstem Niveau mitmischen zu können: “Real wird enorm viel Geld in die Hand nehmen für die kommende Saison. Einen neuen Trainer werden sie auch präsentieren“, rechnet Schuster damit, dass Solaris Amtszeit überschaubar bleiben wird.
Ausstiegsklausel im Sommer 2020
Ob dann tatsächlich Joachim Löw bei der Nachfolgeregelung eine Rolle spielen wird, bleibt aber in mehrfacher Hinsicht abzuwarten. Zum einen machen in Madrid auch andere Trainernamen wie Mauricio Pochettino (Tottenham Hotspur) die Runde und zum anderen müsste Löw vom DFB die Freigabe erhalten.
Zwar soll der Bundestrainer Medienberichten zufolge in seinem bis 2022 laufenden Vertrag über eine Ausstiegsklausel verfügen, diese aber nur bis nach der EURO 2020 gültig sein. Dann könnte offenbar auch der DFB im Falle einer neuerlichen Enttäuschung bei einem großen Turnier von einer Option Gebrauch machen und Löws Vertrag vorzeitig beenden.
Im Sommer 2019 dagegen müsste sich Real Madrid mit dem DFB einigen. Und ob die Verantwortlichen in Frankfurt dann dazu bereit wären, über einen Abschied von Löw zu sprechen, hängt sicherlich auch davon ab, wie sich die Nationalmannschaft in den ersten Spielen im neuen Jahr und vor allem in der EM 2020 Quali präsentiert.
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