Noch vor der WM 2018 in Russland, die bekanntlich nicht ansatzweise das erhoffte Ende genommen hat, unterschrieb Joachim Löw einen neuen Vertrag als Bundestrainer mit einer Laufzeit bis nach der WM 2022 in Katar.
Zwar können sowohl Löw als auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) diesen Vertrag per Klausel nach der Europameisterschaft 2020 vorzeitig kündigen, doch nachdem Löw im Herbst den zunächst nur zurückhaltend betriebenen Umbruch deutlich beschleunigt hat, sitzt der 59-jährige Schwarzwälder zumindest für den Moment wieder sicher im Sattel.
Sollte es nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 und dem Abstieg aus der Nations League Liga A auch bei der EM 2020 oder gar schon bei der EM-Qualifikation eine weitere Enttäuschung geben, wäre Löw aber vermutlich nicht mehr im Amt zu halten.
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Deutsche Spitzentrainer mit anderen Ambitionen
Erstmals seit 2006, als die Wahl freilich schnell auf den vorherigen Assistenten Löw fiel, als es um die Nachfolge von Jürgen Klinsmann ging, müsste der DFB wieder auf die Suche nach einem neuen Trainer gehen. Und diese könnte sich als nicht ganz einfach erweisen.
Denn deutsche Spitzentrainer wie Jürgen Klopp (FC Liverpool), Thomas Tuchel (Paris St. Germain) oder Julian Nagelsmann (ab kommender Saison RB Leipzig) stehen bei Top-Klubs unter Vertrag und haben auf Vereinsebene noch Ziele. Zudem wären gerade Tuchel (35) und Nagelsmann (31) für den Job des Nationaltrainers schon sehr jung.
Weil ein ausländischer Nationaltrainer vermutlich auch nicht die erste Wahl wäre, geht der Blick automatisch auf etwas ältere Fußball-Lehrer, die mit ihren Vereinen erfolgreich waren und Erfahrung mitbringen. Kandidaten könnten Ralf Rangnick und Dieter Hecking sein, wobei sich letzterer nun im Interview mit dem “Kölner Stadt-Anzeiger“ nicht zum ersten Mal interessiert zeigte.
„Ich habe zwei Drittel meines Lebens hinter mir, war Profi, habe eine Sportmanagement- und eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen und war über 13 Jahre Cheftrainer in der Bundesliga. Was hält das Arbeitsleben für einen mit Mitte 50 noch bereit, was könnte mich noch mal reizen? Und da könnte für mich zum Beispiel auch der DFB eine interessante Geschichte werden – wenn die Notwendigkeit besteht“, deutete Hecking seine grundsätzliche Bereitschaft an, eines Tages in die Fußstapfen von Löw zu treten.
Zugleich betonte der 54-Jährige allerdings, dass ein derartiges Szenario aktuell “noch zu weit weg“ sei und der DFB überdies einen guten Bundestrainer habe.
Hecking verlängert nur um ein Jahr
Bei Borussia Mönchengladbach leistet Hecking derzeit exzellente Arbeit und ist auf dem besten Weg, die Fohlen-Elf zumindest in die Champions League zu führen. Selbst ein Mitmischen um den Meistertitel ist noch im Bereich des Möglichen. Gleichwohl verlängerte Hecking seinen Vertrag im November lediglich um ein Jahr bis Juni 2020.
Auch mit der Begründung, in seiner Karriere genügend verdient zu haben und deshalb keine Absicherung in Form eines Rentenvertrages mehr zu benötigen. Anhand dessen wird deutlich, dass es Hecking ausschließlich um die sportliche Herausforderung geht. Nicht ausgeschlossen, dass die nächste tatsächlich eines Tages beim DFB liegen wird.
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