Lange sah es so aus, als müsste Stefan Ilsanker entgegen seines intern wie extern klar geäußerten Wunsches nach einer Veränderung über die Winterpause hinaus bei RB Leipzig bleiben. Erst recht, als am Tag vor Transferschluss die von Leipziger Seite angedachte Verpflichtung von Robin Koch am Veto des SC Freiburg scheiterte, der den Jung-Nationalspieler nicht so kurzfristig und vor allem nicht ohne Ersatz abgeben wollte.
Weil ohne neues Personal für die Defensive Ilsanker in der Leipziger Hintermannschaft aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Willi Orban und Ibrahima Konate unabkömmlich gewesen wäre, musste sich der 30-Jährige auf einen Verbleib bei den Roten Bullen einstellen.
Dann aber konnte Leipzig kurz vor Toresschluss noch die Ausleihe von Angelino von Manchester City realisieren, der eine zusätzliche Alternative für die linke Abwehrseite darstellt und damit die Variante ermöglicht, Marcel Halstenberg bei Bedarf nach innen zu ziehen.
Ilsanker unterschreibt bis 2022
Ilsanker erhielt dadurch doch noch die Freigabe und konnte wie gewünscht ein halbes Jahr vor Vertragesende in Leipzig bei Eintracht Frankfurt unterschreiben, nachdem der Defensiv-Allrounder mit den Hessen schon seit Tagen Einigkeit erzielt hatte. Während beide Vereine über die Ablöse, die nach Informationen des “Kicker“ bei rund 500.000 Euro liegen soll, Stillschweigen vereinbart haben, gab die SGE eine Vertragslaufzeit bis 30. Juni 2022 bekannt.
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Frankfurt forcierte die Verpflichtung Ilsanker vor allem auch deshalb, weil mit Lucas Torro und Gelson Fernandes zwei defensive Mittelfeldspieler noch längerfristig ausfallen.
Darüber hinaus fungiert der Neuzugang auch als Alternative für die nicht allzu breit besetzte Innenverteidigung und dürfte auch im Hinblick auf die kommende Woche startende Dreifachbelastung mit Spielen im DFB-Pokal und der Europa League neben der Bundesliga eine wichtige Rolle spielen. Für den Cup gegen Leipzig ist der Österreicher aber aufgrund einer Sonderregelung nicht spielberechtigt.
Bei seinem Bundesliga-Debüt für Frankfurt beim 1:1 Unentschieden gegen Düsseldorf musste Ilsanker gleich mit Gelb-Rot vom Platz.
In der EM-Qualifikation meist dabei
Gute Auftritte im Trikot der Eintracht brächten Ilsanker auch bei seinem großen Ziel, es in den EM 2020 Kader Österreichs zu schaffen, voran. Als Reservist in Leipzig sah der 42-fache Nationalspieler sein EM-Ticket in Gefahr und drängte auch deshalb auf eine Veränderung.
Nachdem Ilsanker in acht von zehn Qualifikationsspielen auf dem Platz und immerhin vier Mal sogar in der Startelf stand, wäre es aber schon eine Überraschung, würde Nationaltrainer Franco Foda auf den zudem flexibel einsetzbaren Routinier verzichten. Mit regelmäßiger Spielpraxis in Frankfurt sollte es Ilsanker denn auch ins 23er-Aufgebot der Alpenrepublik schaffen.
Das ÖFB-Team bekommt es in Gruppe C EM 2020 mit der Niederlande, Ukraine und dem Nations League Playoff Sieger aus Liga D zu tun.
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