Mit zwei am Ende jeweils deutlichen Siegen gegen Weißrussland (4:0) und Nordirland (6:1) hat die deutsche Nationalmannschaft die Qualifikation für die UEFA Fußball EM 2020 erfolgreich und sogar noch als Sieger der EM Quali Gruppe C abgeschlossen. Nun richten die Verantwortlichen um Bundestrainer Joachim Löw natürlich den Blick auf die Endrunde, in deren Vorfeld sich nicht mehr allzu viele Gelegenheiten bieten, Dinge auszuprobieren und eine Mannschaft einzuspielen.
Vor der Kadernominierung im Mai und dann wohl zwei Tests in der unmittelbaren Turniervorbereitung bleiben letztlich nur noch knapp zwei Wochen Ende März, um noch einmal intensiv mit den Nationalspielern zu arbeiten und zwei Freundschaftsspiele zu bestreiten.
Test gegen Spanien ist sicher
Und die Testspiele, die während der nächsten Länderspielpause zwischen dem 26. und 31. März stattfinden werden, haben intern eine richtig hohe Bedeutung, wie Toni Kroos gegenüber dem “Kicker“ deutlich machte: „Die Länderspiele im März sind ganz entscheidend auf dem Weg zur EM, hier wollen wir uns einspielen. Das ist wichtig, um die genauen Abläufe und das Gefühl reinzukriegen. Schließlich wollen wir im Sommer beim Turnier eine große Rolle spielen – und da hilft es, im Vorfeld gegen den ein oder anderen guten Gegner gut ausgesehen zu haben.“
Fest steht bereits, dass das DFB-Team dann gegen EM-Favoriten Spanien antritt. Ein zweiter Gegner von ähnlichem Kaliber wird noch gesucht, Bundestrainer Löw wünscht sich nach Informationen des “Kicker“ dabei entweder Portugal oder Belgien, also einen nicht nur individuell sehr gut besetzten, sondern auch spielerisch starken Testspielgegner. Ob sich einer dieser Wünsche erfüllen lässt, ist indes wie die genaue Terminierung und der jeweilige Spielort noch offen.
Fest steht bereits jetzt, dass Deutschland im EM 2020 Spielort München alle ihre drei Spiele der Gruppenphase austragen wird. Zudem weiß man auch schon seit längerer Zeit, dass Deutschland in Gruppe F landen wird (>> zu allen EM 2020 Gruppen).
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Spiele gegen Weißrussland und Nordirland liefern Erkenntnisse
In den kommenden Tagen und Wochen wird der Bundestrainer sicherlich auch noch einmal zurückschauen und die Spiele gegen Weißrussland und Nordirland genau analysieren. Beide Begegnungen lieferten dabei durchaus wertvolle Erkenntnisse.
Dass Manuel Neuer im Tor, Toni Kroos im zentralen Mittelfeld und Serge Gnabry in der Offensive die absoluten Eckpfeiler im Deutschland EM 2020 Trikot sind, war zwar schon zuvor bekannt, wurde mit starken Leistungen des Trios aber noch einmal untermauert.
Leon Goretzka nutzte unterdessen die Chance, sich für einen Stammplatz zu empfehlen, mit insgesamt drei Toren eindrucksvoll. Goretzka, Joshua Kimmich und auch Ilkay Gündogan sind nach jetzigem Stand wohl auch in einer Wunschelf für die EM-Endrunde zu erwarten. Freilich gibt es aber auch noch einige Fragezeichen, etwa ob es der in Top-Form kaum zu ersetzende Leroy Sané rechtzeitig schafft und ob Kai Havertz, Marco Reus oder auch Julian Draxler in der Rückrunde wieder verstärkt Ansprüche anmelden dürfen.
In der Defensive sind derweil die meisten Fragen offen. Lukas Klostermann scheint sich zwar als Rechtsverteidiger festgespielt zu haben, doch innen bereitet der Ausfall des etatmäßigen Abwehrchefs Niklas Süle Sorgen (hier alle verletzten EM 2020 Spieler). Ob Antonio Rüdiger nach von Verletzungen durchzogenen Monaten zusammen mit Matthias Ginter eine starke Innenverteidigung bilden kann, bleibt abzuwarten. Ebenso, ob nicht doch noch Mats Hummels wieder zum Thema wird.
Auf der linken Abwehrseite hat in Abwesenheit des verletzten Marcel Halstenberg mit einem guten Auftritt samt zweier Torvorlagen gegen Nordirland Jonas Hector Pluspunkte gegenüber dem gegen Weißrussland schwachen Nico Schulz sammeln können. Der von vielen schon abgeschriebene Kölner dürfte seine EM-Chancen damit vergrößert haben.
>> Zum EURO 2020 Spielplan