Am 14. November 2017 bestritt Mario Götze beim 2:2 im Testspiel gegen Frankreich sein 63. und bislang letztes Länderspiel im Götze-Trikot.
Rund 25 Minuten vor Schluss eingewechselt, bereitete der Offensivmann bereits in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer durch Lars Stindl sehenswert vor und schien nach knapp einjähriger Abwesenheit, die zum Großteil krankheitsbedingt war, auf einem guten Weg zurück in die Auswahl des damals amtierenden Weltmeisters.
Doch in den folgenden Monaten gelang es Götze nicht, sich mit Leistungen bei Borussia Dortmund weiter aufzudrängen. Unter Trainer Peter Stöger war der Siegtorschütze des WM-Finales von 2014 häufig nicht erste Wahl und auch nachdem Lucien Favre im Sommer das Zepter beim BVB übernommen hatte, blieb der mittlerweile 26-Jährige zunächst meist außen vor.
Im Laufe der Bundesliga-Hinrunde aber machte Götze nach längerer Zeit endlich wieder positiv auf sich aufmerksam und verbuchte in der Liga in zehn Einsätzen, davon immerhin fünf von Anfang an, einen Treffer und drei Vorlagen.
Meist als Mittelstürmer aufgeboten wirkte Götze wieder beweglicher und spielfreudiger als in den beiden Jahren zuvor, was nicht nur in Dortmund die Hoffnung nährt, dass eines der größten deutschen Talente aller Zeiten vielleicht doch noch einmal den Schritt in die Weltklasse schaffen kann.
Der BVB hat Priorität
Im Zuge der verbesserten Leistungen von Götze, der auch in immerhin vier Champions-League-Spielen mitwirkte und beim die Vorrunde abschließenden 2:0-Sieg beim AS Monaco sogar die Kapitänsbinde tragen durfte, wurde auch die Diskussion um ein Comeback von Götze im DFB-Trikot wieder lauter.
Götze selbst sieht das Thema indes gelassen und will abwarten, was die Zeit bringt: “Ich habe hier im Verein Aufgaben, die wichtig sind. Sie kommen an erster Stelle. Natürlich ist die Nationalmannschaft für mich immer ein Thema. Irgendwann wird es sich vielleicht auch wieder stellen“, so der exzellente Techniker in der “Welt am Sonntag“.
Natürlich hat Götze die öffentliche Diskussion um einen Umbruch nach dem Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft 2018 und dem Abstieg aus der Nations League Liga A verfolgt, ist aber weit davon entfernt, sich in diesem Zusammenhang selbst verbal aufzudrängen:
“Die Tatsache, dass neue, junge Spieler in die Mannschaft kommen, ist für die Nationalelf genauso normal wie für eine Vereinsmannschaft. Ob es dann irgendwann zu einer Rückkehr von mir kommen wird, wird sich zeigen. Ich bin da sehr entspannt.“
Rücktritt aktuell kein Thema
Allerdings macht Götze, der nach eigenen Angaben zumindest gelegentlichen Kontakt zu Bundestrainer Joachim Löw pflegt, auch klar, dass er nicht aus der DFB-Auswahl zurücktreten wird: “Nein, zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Ich war lange bei der Nationalmannschaft, und es ist immer schön, für Deutschland zu spielen. Mich erfüllt das mit Stolz“, lässt der WM-Held von 2014 erahnen, das Thema DFB-Elf für sich noch nicht abgehakt zu haben.
Götze hofft also weiterhin auf eine Einberufung für die EM 2020 Qualifikation, in der das DFB-Team in EM-Quali Gruppe C auf die Niederlande, Nordirland, Weißrussland und Estland trifft.
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