Mit dem 3:2-Sieg in den Niederlanden hat die deutsche Nationalmannschaft einen perfekten Start in die DFB EM 2020 Qualifikation hingelegt und damit zugleich auch drohende Unruhe um Bundestrainer Joachim Löw verhindert.
Letzterer, der für den Zeitpunkt und die Art und Weise der Ausmusterung von Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller heftig kritisiert wurde, darf sich nach dem späten Erfolg in Amsterdam als Gewinner fühlen.
Von dieser Kategorie gab es in der deutschen Mannschaft sicherlich mehrere, auch im Zusammenhang mit dem Aus von Boateng und Hummels. Während Niklas Stark (Hertha BSC) erstmals nominiert wurde und in den Kreis der DFB-Auswahl hineinschnuppern durfte, scheint sich eine Dreierabwehrkette mit Niklas Süle im Zentrum sowie Matthias Ginter und Antonio Rüdiger als Nebenleuten herauszukristallisieren.
Fehlerfrei agierte die deutsche Hintermannschaft in den Niederlanden zwar nicht, hinterließ aber dennoch einen ordentlichen Eindruck, auch im Vergleich zur Viererkette mit Jonathan Tah als Partner Süles in der Innenverteidigung beim 1:1 gegen Serbien.
Ginter bereits bei zwei Weltmeisterschaften im Kader
Der 25 Jahre alte Ginter, der bei den Weltmeisterschaften 2014 und 2018 jeweils im Kader stand, aber nie im Deutschland Trikot zum Einsatz gekommen ist, erhofft sich nun in der neuen Konstellation auch den nächsten Schritt.
Nach der WM 2018 stand der Defensivmann von Borussia Mönchengladbach bereits im Herbst in fünf von sechs Spielen in der Startelf, wechselte aber noch zwischen rechter Abwehrseite und einer Rolle in der Dreierkette. Nach bislang 24 Länderspielen sieht Ginter nun den Zeitpunkt gekommen, nicht nur zum Stamm-, sondern auch zum Führungsspieler zu werden. Vor allem in der EM Quali und bei der EM 2020 möchte Ginter eine große Rolle spielen.
“Ich bin seit fünf Jahren Nationalspieler und versuche, im Club und im deutschen Trikot immer die nächsten Schritte zu machen. Das passiert nun in der Nationalmannschaft“, unterstrich Ginter im Interview mit der “Rheinischen Post“ seine Ambitionen insbesondere auch mit Blick auf die DFB-Elf: “Mein Anspruch ist, immer Verantwortung zu übernehmen. In dieser Rolle bin ich schon länger bei Borussia, in der Nationalmannschaft bin ich dazu jetzt auch bereit.“
Matthias #Ginter: Mehr Verantwortung für #Gladbach-Profi im #DFB-Team – "Ich bin dazu jetzt bereit!" #DieMannschaft
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— Der SPORTBUZZER (@Sportbuzzer) March 30, 2019
Mit Gladbach im Tief
Dass Ginter kurz nach Erscheinen des Interviews am Samstag mit Borussia Mönchengladbach bei Fortuna Düsseldorf mit 1:3 verlor und insbesondere beim ersten Gegentor eine alles andere als gute Figur abgab, macht freilich auch deutlich, dass die Entwicklung des ehemaligen Freiburgers und Dortmunders noch lange nicht abgeschlossen ist.
Hilfreich auf dem Weg zum unumstrittenen Stammspieler in der Nationalmannschaft wäre es für Ginter sicherlich, regelmäßig auch in der Champions League gefordert zu werden.
Nach nur fünf Punkten aus den letzten sieben Spielen droht der Borussia allerdings ein bitteres Saisonende und das Verspielen der schon sicher geglaubten Qualifikation für die Königsklasse. Nun zur Trendwende beizutragen und Gladbach doch noch in die Champions League zu führen, wäre Ginters Standing in der Nationalmannschaft sicherlich nicht abträglich.