Mit den Pflichtsiegen in Moldawien (4:1) und gegen Island (4:0) hat die französische Nationalmannschaft Ende März einen perfekten Start in die EM 2020 Qualifikation hingelegt.
Sofern an den folgenden acht Spieltagen nichts Außergewöhnliches passiert, wird der Weltmeister im Sommer bei der ersten verteilt über den gesamten Kontinent ausgetragenen Europameisterschaft 2020 an den Start gehen und das sicherlich als einer der EM-Favoriten.
Gerade mit den beiden Duellen gegen die Türkei warten auf die Equipe Tricolore zwar durchaus noch größere Herausforderungen, doch dass Frankreich am Ende in EM 2020 Quali Gruppe H, der außer den genannten Nationen noch Albanien und Andorra angehören, nicht mindestens den zweiten Platz belegen wird, ist höchst unwahrscheinlich.
Nicht ausgeschlossen ist deshalb, dass Trainer Didier Deschamps die nächsten Qualifikationsspiele im Juni in der Türkei (8. Juni) und in Andorra (11. Juni) auch dazu nutzen wird, dem einen oder anderen neuen Spieler eine Bewährungschance im Frankreich-Trikot zu geben.
Auch vor dem Hintergrund, dass einige Akteure dann eine lange Saison mit ihren Vereinen, möglicherweise inklusive Teilnahme am Champions-League-Finale Anfang Juni, in den Knochen haben und nach der hohen Belastung im Sommer 2018 eine längere Pause erhalten könnten.
Große Konkurrenz aus renommierten Vereinen
An starken Alternativen mangelt es in Frankreich quer durch alle Mannschaftsteile nicht. Auf einigen Positionen ist die Auswahl sogar so groß, dass gleich mehrere Teams mit Hochkarätern bestückt werden könnten. Das gilt auch für die linke Abwehrseite, auf der Frankreich freilich mit dem gelernten Innenverteidiger Lucas Hernandez Weltmeister wurde.
Der 23-Jährige, der im Sommer für 80 Millionen Euro von Atletico Madrid zum FC Bayern München wechselt, wurde allerdings gerade am Knie operiert und wird in dieser Saison keine Alternative mehr darstellen. Das bietet anderen Spielern möglicherweise die Chance, sich dauerhaft für die Rolle des Linksverteidigers zu empfehlen.
Trainer Deschamps setzte auf dieser Position bereits Layvin Kurzawa (Paris St. Germain), Benjamin Mendy (Manchester City), Ferland Mendy (Olympique Lyon) und Lucas Digne (FC Everton) ein, die sicherlich auch für die Juni-Länderspiele zum Kandidatenkreis gehören.
Dieser könnte aber durchaus auch noch durch Jerome Roussillon erweitert werden, der nach seinem Wechsel vom HSC Montpellier zum VfL Wolfsburg im vergangenen Sommer auf Anhieb zu einem der herausragenden Außenverteidiger der Bundesliga avanciert ist.
Schon acht Scorer-Punkte in der ersten Bundesliga-Saison
Der 26-Jährige, der mit seiner Schnelligkeit besticht, überzeugt vor allem auch als Antreiber und bringt es so nach 26 Einsätzen bereits auf drei Tore und fünf Vorlagen.
Gegenüber dem “Kicker“ erklärte der aufgrund seiner starken Leistungen bereits mit anderen Klubs wie unter anderem Borussia Dortmund in Verbindung gebrachte Roussillon, bislang keinen Kontakt zu Nationaltrainer Deschamps und überdies auch schon Urlaub für Juni gebucht zu haben. Hier würden die nächsten Spieltage der EM-Qualifikation anstehen (zum EM-Quali Spielplan 2020).
Greift der #BVB auf der Suche nach einem neuen Linksverteidiger bei den „Wölfen“ zu? #Roussillon https://t.co/pOpT380vlh
— Transfermarkt (@Transfermarkt) April 10, 2019
Generell sieht sich Roussillon, der mit Wolfsburg in dieser Saison nur national gefordert ist, in Sachen Nationalmannschaft im Nachteil im Vergleich zur Konkurrenz: „Ein paar Spieler haben mehr Erfahrung als ich. Und sie spielen in der Champions League und Europa League.“
Das aber könnte sich ändern, entweder mit Wolfsburg oder bei einem anderen Verein. Nichtsdestotrotz ist schon zuvor nicht ausgeschlossen, dass Roussillon der Ruf von Deschamps ereilt und sich der einstige Junioren-Auswahlspieler im Juni bei der Equipe Tricolore zeigen darf.
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