Der 12. Mai 2018 war der bislang wohl größte Tag in der Karriere von Anastasios Donis, der am 34. Spieltag der Saison 2017/18 mit dem VfB Stuttgart einen 4:1-Sieg beim FC Bayern München landete und dazu ein Tor und eine Vorlage beitrug.
Mit der Galavorstellung in der Allianz Arena nährte der griechische Offensivmann die Hoffnungen auf einen etwas verspäteten Durchbruch in Stuttgart, nachdem in seinem ersten Spieljahr im Schwabenland vor der Reise nach München in lediglich 17 Einsätzen insgesamt nur ein Tor und ein Assist zu Buche standen.
Donis in Stuttgart meist nur Joker
Doch die Hoffnung auf einen konstant stärkeren Donis hat sich nicht erfüllt. Der 22-Jährige steht zwar, Fitness vorausgesetzt, in der Regel im Kader, spielt aber nicht die von vielen Beobachtern nach dem starken Auftritt in München erwartete Rolle.
Bei 18 Einsätzen in der laufenden Saison stand Donis nur siebenmal in der Startelf und erzielte drei Tore, die gemessen am Potential des schnellen Technikers sicher zu wenig sind.
Weil Donis immer wieder auch durch disziplinarische Verfehlungen auffällig wurde und etwa im Wintertrainingslager im Januar zum Teil separat trainieren musste, glauben immer mehr Experten im Umfeld des VfB Stuttgart nicht mehr daran, dass der 2017 für rund vier Millionen Euro von Juventus Turin gekommene Rechtsfuß in der Bundesliga noch durchstartet.
Vielmehr steht ungeachtet der noch ungeklärten Klassenzugehörigkeit der Schwaben ein Wechsel im Sommer im Raum. Dabei könnte es sowohl Donis als auch dem VfB zu Gute kommen, dass der erst seit November im Amt befindliche, neue Nationaltrainer Angelos Anastasiadis offenbar große Stücke auf den mittlerweile neunfachen Nationalspieler hält.
Treffer zum 2:0 in Liechtenstein
Im November, als Anastasiadis seinen Einstand feierte, fehlte Donis aufgrund eines Trainingsrückstandes in Folge einer Muskelverletzung noch im Aufgebot, doch Ende März zählte der Stuttgarter nicht nur zum Aufgebot, sondern wurde zum Auftakt der EM 2020 Quali auch in beiden Spielen eingesetzt.
In Liechtenstein saß Donis zwar zunächst auf der Bank, kam dann aber schon nach 23 Minuten für den verletzten Konstantinos Mitroglou und setzte nach der Führung durch Konstantinos Fortounis (45.) zehn Minuten vor dem Ende mit dem Treffer zum 2:0 den Schlusspunkt.
Drei Tage später in Bosnien-Herzegowina lief Donis dann in EM Quali Gruppe J von Beginn an auf und agierte die kompletten 90 Minuten in etwas ungewohnter Rolle als vorderste Spitze.
Eine Torbeteiligung gelang Donis beim 2:2 zwar nicht, doch das Unentschieden beim mutmaßlich größten Rivalen im Kampf um Platz zwei hinter EM-Geheimfavorit Italien lässt Griechenland alle Chancen, es zur Europameisterschaft 2020 zu schaffen – Donis wäre dann sicherlich dabei. Ob auch als Spieler des VfB Stuttgart, ist aber fraglich.