Das Hinspiel im Viertelfinale der Champions League bei Ajax Amsterdam wird Emre Can verpassen. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler zog sich am vergangenen Samstag im Ligaspiel gegen den AC Mailand (2:1) eine Verletzung am rechten Knöchel zu, die eine Rückkehr ins Mannschaftstraining von Juventus Turin bisher nicht zugelassen hat.
Ob es für das Rückspiel sechs Tage später in Turin reicht, ist noch offen. Klar ist aber natürlich, dass Can liebend gerne die ganz große Bühne der Königsklasse nutzen möchte, um sich zu präsentieren – und auch, um Bundestrainer Joachim Löw zu zeigen, dass seine jüngste Nichtberücksichtigung in der Deutschland EM-Quali 2020 ein Fehler war.
Gegenüber DAZN machte Can nun kein Geheimnis daraus, dass ihn die Nicht-Nominierung für die ersten Länderspiele im neuen Jahr gegen Serbien (1:1) und in den Niederlanden (3:2) getroffen hat: „Ich war extrem enttäuscht, weil ich der Meinung war, eine gute Rückrunde zu spielen und in Topform zu sein. Meine Leistungen im Ausland werden auch anders wahrgenommen und beurteilt als in Deutschland“, sieht Can seine Auftritte im Trikot von Juventus Turin insgesamt zu wenig gewürdigt.
Can will sich aufdrängen
Trotz der Enttäuschung und obwohl sich Bundestrainer Löw nicht persönlich bei ihm gemeldet hat, sondern nur durch Assistent Marcus Sorg den Verzicht auf Can übermitteln ließ, will der bislang 21-fache Nationalspieler alles versuchen, um zurück in den Kreis der DFB-Elf zu kommen, um sich für die Fußball EM 2020 zu empfehlen.
“Ich akzeptiere aber immer die Entscheidungen des Bundestrainers und versuche, positiv zu denken und diese Enttäuschung in Kraft umzuwandeln. Ich werde weiter Gas geben, bis der Bundestrainer irgendwann keine andere Wahl mehr hat, als mich mitzunehmen.“
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Und Can will auch in der Nationalmannschaft nicht nur einer von vielen sein, sondern möchte vorangehen. Dabei zeigt sich der gebürtige Frankfurt grundsätzlich auch dazu bereit, auch in Zukunft andere Rollen wie etwa die des Rechtsverteidigers einzunehmen, betont aber gleichzeitig, in zentraler Position am stärksten zu sein:
„Ich werde immer mein Bestes geben, egal wo der Bundestrainer mich aufstellt. Mein Ziel und Anspruch lautet aber, Leistungsträger und Führungsspieler im Mittelfeld der Nationalmannschaft zu werden. Ich spiele schließlich auch im Verein hauptsächlich im Mittelfeld.“
Letztmals am 13. Oktober mit dem Adler auf der Brust
Ob Can, der letztmals bei der 0:3-Niederlage am 13. Oktober im Rahmen der Nations League Liga A 2018/19 in den Niederlanden im DFB-Trikot auf dem Platz stand und danach bis Weihnachten auch wegen einer Schilddrüsen-OP keine Option mehr war, für die nächsten Länderspiele wieder berücksichtigt wird, ist offen.
Weiter geht es indes erst im Juni mit den nächsten Partien in der EM-Quali. Zunächst reist die DFB-Auswahl am 8. Juni nach Weißrussland und trifft dann in EM-Quali 2020 Gruppe C drei Tage später auf Estland.
Bis dahin bieten sich Can noch einige Gelegenheiten, den Bundestrainer auf sich aufmerksam zu machen. Insbesondere natürlich in der Champions League, in der Can vergangene Saison noch mit dem FC Liverpool im Finale stand und Real Madrid unterlag.
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