Aleksandr Kokorin hat abseits der großen europäischen Öffentlichkeit Karriere gemacht. Kaum jemand außerhalb seines Heimatlandes weiß, wie gut der Stürmer eigentlich ist. Das ist die große Hoffnung von ganz Russland, wenn bei der Europameisterschaft 2016 der Ball rollt. Kokorin kann überraschen und soll die russische Nationalmannschaft über die Gruppenphase hinaus zumindest ins EM Achtelfinale führen. Schafft er das, ist ihm ein Heldenstatus in der Heimat gewiss.
EURO 2016 Star Kokorin
Verein: Zenit St. Petersburg
Position: Mittelstürmer/Hängende Spitze/Linksaußen
Geburtsdatum: 19.03.1991
Nationalmannschaft: 37 Spiel/11 Tore (Debüt: 11.11.2011)
Auszeichnungen/Erfolge:
– Russischer Pokalsieger 2016
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Der steile Aufstieg des Aleksandr Kokorin
Kokorin entsammt der Jugendausbildung von Lokomotiv Moskau, wurde aber schnell vom Stadtrivalen Dinamo abgeworben. 2008 erlebte er hier seinen Durchbruch auf Profi-Niveau, brauchte allerdings noch zwei Jahre, um seine Stärken voll zu entfalten. Kokorin ist extrem schnell, mit einer guten Technik ausgestattet, sehr stark im Dribbling und mit einem gefährlich Schuss gesegnet. Nach einigen Jahren auf Profi-Niveau entwickelte er überdies auch noch ein sehr gutes Auge für freistehende Nebenleute. Kokorin ist ein Stürmer, der gnadenlos vollstrecken, aber auch Mitspieler in Szene setzen kann. Diese Vielseitigkeit macht ihn so gefährlich.
Dies fiel schnell auf und es kam zu einem der merkwürdigsten Deals der Geschichte: Anzhi verpflichtete Kokorin für 19 Millionen Euro im Jahr 2013. Dinamo ließ sich eine Klausel in den Vertrag schreiben, den Spieler exakt für diesen Betrag zurückholen zu können. Es dauerte nur fünf Wochen – dann wurde die Klausel bereits gezogen. Beide Vereine wollten dies so. Kokorin spielte noch zweieinhalb Jahre für Dinamo, bevor Zenit St. Petersburg den 25-Jährigen im Januar 2016 verpflichtete. Es hat sich ausgezahlt: Kokorin erzielt im Schnitt alle 174 Minuten ein Tor für Zenit. Auf eine Torbeteiligung kommt er sogar im Schnitt alle 143 Minuten. In der Nationalmannschaft, für die er im November 2011 erstmals auflief, ist er ähnlich effizient.
EM Star Kokorin ist Russlands Geheimwaffe
Wird sich Kokorin aber auch als die gefährliche Waffe bei der EURO 2016 in Frankreich erweisen, von der ganz Russland hofft, dass er diese sein wird? Für ihn und sein Team spricht, dass man sich eigentlich mitten in der Saison befindet und entsprechend fit ist – während die anderen Nationen aus langen und kräftezehrenden Spielzeiten kommen. Kokorin hatte in der Vergangenheit allerdings immer wieder Probleme, sich auf höchstem Niveau zu beweisen.
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Wohl deshalb hat er beispielsweise nie den Sprung in eine andere europäische Top-Liga vollzogen. Er ist zu schnell zufrieden, mit dem was er erreicht hat. Es fehlt der letzte Wille, für das ganz große Ziel auch dorthin zu gehen, wo es weh tut. Entwickelt er diese Qualität bis zur EM, kann er eine ganz große Überraschung werden.