In der Qualifikation für die EM 2016 treffen in Gruppe E Favorit England, die Schweiz, Slowenien, Estland, Litauen und San Marino aufeinander. Die Schweiz hat dabei, wie auch bei den Auslosungen für die letzten Qualifikationen, einigermaßen Glück gehabt und abgesehen von Topf 1-Team England leichte Gegner zugelost bekommen.
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Alles andere als eine Teilnahme an der Endrunde der Europameisterschaft wäre für die Eidgenossen daher sicherlich als Blamage zu werten. Wir werfen einen Blick auf Gruppe E der EM Quali 2016.
Spielplan Schweiz EM Qualifikation 2016
Datum | Anstoß | Spielort | S/U/N | Begegnung |
8.9.14 | 20:45 | Basel | 3/5/20 | Schweiz – England 0:2 |
9.10.14 | 20:45 | Maribor | 6/1/2 | Slowenien – Schweiz 1:0 |
14.10.14 | 20:45 | Serravalle | 4/0/0 | San Marino – Schweiz 0:4 |
15.11.14 | 20:45 | St. Gallen | 3/0/0 | Schweiz – Litauen 4:0 |
27.3.15 | 20:45 | Luzern | 4/0/0 | Schweiz – Estland 3:0 |
14.6.15 | 20:45 | Vilnius | 3/0/0 | Litauen – Schweiz 1:2 |
5.9.15 | 20:45 | Basel | 6/1/2 | Schweiz – Slowenien 3:2 |
8.9.15 | 20:45 | London | 3/5/20 | England – Schweiz 2:0 |
9.10.15 | 20:45 | St. Gallen | 4/0/0 | Schweiz – San Marino 7:0 |
12.10.15 | 20:45 | Tallinn | 4/0/0 | Estland – Schweiz 0:1 |
Prognose der EM Qualifikation Gruppe E mit der Schweiz
In der Qualifikation meistens hui, bei der Endrunde pfui. In regelmäßigem Abstand zerschießen die Engländer ihre Quali-Gruppen, müssen dann aber bei Welt- und Europameisterschaften Enttäuschungen hinnehmen. So geschehen auch bei der vergangenen WM in Brasilien, als man in der Vorrunde ohne Sieg und mit einem mickrigen Punkt ausschied.
Steven Gerrard verkündete nach dem Debakel das Ende seiner Karriere im Nationalteam, Trainer Roy Hodgson verlautbarte im Gegensatz dazu, dass er das Team weiterführen werde und seine Reise noch nicht zu Ende sei. Damit ist ein Umbruch im englischen Team weiter aufgeschoben, der Generationswechsel wird nur schleppend vollzogen werden. Dabei scharren mit Jack Wilshere (FC Arsenal), Phil Jones, Luke Shaw (beide ManUnited) oder Ross Barkley (FC Everton) vielversprechende Talente, die sich jedoch noch hintenanstellen müssen. Trotzdem hat die englische Nationalmannschaft in dieser Gruppe die besten Spieler und wird seiner Favoritenrolle gerecht werden.
+++Update+++
Die englische Mannschaft gab sich an den ersten drei Spieltagen keine Blöße und gewann sowohl das Spitzenspiel gegen die Schweiz (2:0), als auch gegen San Marino (5:0) und Estland (1:0). Obwohl die Three Lions mit dem Punktemaximum von der Tabellenspitze lachen, gab es Kritik am Spielstil und der nicht mehr zeitgemäßen Taktik von Roy Hodgson. Zu viel hänge von Einzelaktionen ab – wie etwa der knapp Sieg in Estland, nach einem Treffer von Wayne Rooney – zu wenig innovativ und mannschaftlich geschlossen präsentiert sich das Team. Allen Unkenrufen zum Trotz ist England auf bestem Wege, sich als Tabellenerster für die Endrunde 2016 zu qualifizieren.
Analyse von EM 2016 Teilnehmer England
Auch am 4. Spieltag bestätigten die Engländer ihre Favoritenrolle und siegten gegen Slowenien mit 3:1. Mit dem Punktemaximum führen die Three Lions Gruppe E an und steuern weiterhin souverän die Qualifikation an. Ohne Punktverlust und mit einem souveränen 4:0 über Litauen schlossen die Engländer die Hinrunde ab
Auch zum Auftakt der Rückrunde gab sich England keine Blöße, musste beim 3:2 gegen Slowenien im Wembley Stadium aber alles geben, um als Sieger vom Platz zu gehen.
Die Schweiz zählt mittlerweile zu den Stammgästen bei Großereignissen, auch wenn man sich für die letzte Europameisterschaft in Polen und der Ukraine nicht qualifizieren konnte, da man hinter England und Montenegro nur den dritten Platz belegte. Damit bietet sich für die Schweizer Eidgenossen nun die Chance, sich zumindest an England für die verpasste Teilnahme zu rächen. Nicht mehr mit dabei sein wird dann, Ottmar Hitzfeld, der nach der Weltmeisterschaft zurücktrat.
Mit Vladimir Petković, der zuvor Lazio Roma betreute, stand der Nachfolger aber bereits seit längerem fest. Der gebürtige Bosnier kann eine intakte Mannschaft übernehmen, die in Brasilien bereits zusammenwuchs und ordentlich Selbstvertrauen tankte.
Gegen Argentinien bewies die Schweiz, dass man mit den ganz Großen mithalten und diese auch fordern kann. Spieler wie Xherdan Shaqiri (Bayern München), Stephane Lichtsteiner (Juventus Turin), Gökhan Inler (SSC Napoli) oder Josip Drmic (Bayer Leverkusen) stehen bei Spitzenklubs unter Vertrag und haben ihr Potenzial teilweise noch nicht vollständig ausgeschöpft. Damit kann die Schweizer Elf auch um den ersten Platz mitspielen und England ein knappes Rennen bieten – gleich zum Auftakt wird man sehen, ob die Nati mit den Three Lions mithalten kann. Erfahre alle über das EM Trikot der Schweiz.
+++Update+++
Die Schweiz hatte sich für den Auftakt viel vorgenommen, bis auf einen zu erwartenden Pflichtsieg gegen San Marino (4:0) aber noch nicht viel gehalten. Zuerst verlor man in Basel gegen England (0:2) und dann auch noch gegen den direkten Konkurrenten Slowenien (0:1). Von einem Selbstläufer wie zu Beginn vermutet, darf die Nati nun nicht mehr ausgehen. Zwar beträgt der Rückstand auf den zweiten Platz nur drei Punkte, dennoch darf man sich in weiterer Folge keine Ausrutscher mehr leisten, wenn man sich das Fixticket schnappen will.
Dies nahmen sich die Akteure der Nati zu Herzen: gegen Litauen musste man zwar lange warten und verzweifelte ein ums andere Mal am starken Keeper, setzte sich letztlich aber doch deutlich mit 4:0 durch und rückte damit erstmals auf einen direkten Aufstiegsplatz. Die aufsteigende Form muss man nun am 27. März 2015 bestätigen, wenn man zuhause gegen Estland spielt – das gelang. Trotz des 3:0 verlor die Schweiz aber Tabellenplatz zwei an Slowenien, das eine bessere Tordifferenz aufweisen kann.
Am 6. Spieltag holten sich die Eidgenossen den zweiten Platz zurück. Das Gastspiel in Litauen war jedoch härter als erwartet. Nach einem 0:1-Rückstand brachte Xherdan Shaqiri seine Mannschaft mit dem 2:1 erst in der Schlussphase auf die Siegesstraße.
Erst einmal, bei der EM 2000 in Belgien & Niederlande, war Slowenien für eine Europameisterschaft qualifiziert. Nun peilt die junge slowenische Mannschaft die zweite Teilnahme an einer Endrunde an, wenngleich mit der Schweiz und England schwierige Gegner warten.
Bestens aufgestellt ist die Truppe von Trainer Srecko Katanec im Tor, wo mit Samir Handanovic (Inter Mailand) und Jan Oblak, der im Sommer für 16 Millionen Euro von Benfica Lissabon zu Atlético Madrid wechselte, zwei absolute Weltklasse-Keeper zur Verfügung stehen. In der Defensive stehen mit Dominic Maroh und Miso Brecko (beide 1. FC Köln) gleich zwei Deutschland-Legionäre zur Verfügung, im Mittelfeld wirbeln im Normalfall „Spieler des Jahres“ Kevin Kampl (RB Salzburg), Josip Iliicic (ACF Fiorentina) und Valter Birsa (Chievo Verona). Im Sturm ist Tim Matavz gesetzt, der im Sommer von PSV Eindhoven zum FC Augsburg wechselte.
In diesem Jahr verlor die slowenische Nationalmannschaft alle drei Testspiele mit 0:2 – gegen Uruguay, Algerien und Argentinien. Dabei trat man allerdings nicht in Bestbesetzung an, wichtige Stützen fehlten. Platz 3 sollte mindestens möglich sein, mit guten Leistungen kann man im Rennen um den zweiten Rang aber sicherlich auch ein Wörtchen mitreden.
+++Update+++
Nach der blamablem Niederlage in Estland (0:1) hat sich Slowenien an den zwei folgenden Spieltagen zwei Siege geholt – darunter ein wichtiges 1:0 über die Schweiz – und Platz zwei geschnappt. Diese Leistung muss man nun bestätigen, wenn man auch zum Schluss noch im Rennen sein will. Bereits Mitte November wird man sehen, wie stark Slowenien wirklich ist – denn dann geht es im Wembley Stadium gegen England.
Durch die Niederlage in London (1:3) ist die Slowenien ein wenig ins Hintertreffen geraten. Zwar ist man mit sechs Punkten weiterhin voll dabei, hat aber die Bonuspunkte vom Heimsieg gegen die Schweiz verspielt. Vor allem die Niederlage gegen Estland könnte am Ende über die Qualifikation entscheiden. Slowenien hat sich zum Abschluss der Hinrunde beim 6:0 über San Marino warm geschossen für die schwierigen Aufgaben in den Rückspielen. Gegen England hielt Slowenien lange Zeit gut mit und ging sogar in Führung. Letztlich verlor die slowenische Elf aber 2:3 und zudem den zweiten Platz in Gruppe E.
Estland – Prognose: Platz 4 ⇩ Platz 5
Noch nie konnte sich Estland für eine Endrunde qualifizieren, wobei man 2011 erst im Play-Off an Irland scheiterte. Möglich machte dies ein sensationeller zweiter Platz in der Qualifikation hinter Italien und vor Serbien und Slowenien. Der bislang größte Erfolg der Fußball-Geschichte wird nur schwer zu wiederholen sein, mehr als der vierte Platz ist nicht realistisch. Der bekannteste Spieler Estlands ist Verteidiger Ragnar Klavan, der beim FC Augsburg unter Vertrag steht. Die restlichen Akteure spielen, abgesehen von ein paar Ausnahmen, größtenteils in der heimischen Meistriliiga.
Trainiert wird die Mannschaft vom Schweden Magnus Pehrsson, der Ende 2013 seinen Amtsantritt beging. In den letzten Testspielen konnte die estnische Mannschaft nur bedingt überzeugen – gegen Island und Lettland verlor man, lediglich gegen Tadschikistan und Gibraltar wurden Siege eingefahren. Dennoch besitzt Estland mehr Qualität als die Konkurrenz um Platz 4 und wird sich daher als „Best of the rest“ etablieren.
+++Update+++
Nach dem überraschenden Sieg gegen Slowenien Anfang September konnte die estnische Mannschaft in Folge nicht an den Erfolg anknüpfen. Gegen Litauen verlor man ebenso wie gegen England nach hartem Kampf mit 0:1. Vor allem die Niederlage gegen Litauen, einen direkten Konkurrenten um den vierten Platz, schmerzt. Noch bitterer bzw. blamabler war jedoch das 0:0 gegen Zwergenstaat San Marino am 4. Spieltag. Nach diesem Punktverlust rückt ein Platz unter den Top 4 in weite Ferne.
Gegen die Schweiz am 5. Spieltag konnte sich Estland nicht für die Schmach rehabilitieren und liegt nach dem 0:3 weiter auf dem fünften Platz. Knapp aber doch gewann Estland in Runde sechs gegen San Marino mit 2:0.
Litauen – Prognose: Platz 5 ⇧ Platz 4
Die zweite Mannschaft vom Baltikum in dieser Gruppe ist Litauen. Bis auf Arvydas Novikovas, der für Erzgebirge Aue in der 2. Bundesliga spielt, ist im deutschsprachigem Raum wohl kein Spieler der litauischen Nationalmannschaft bekannt.Trotz des aus relativ unbekannten Profis bestehen den Teams konnte Litauen immer wieder kleinere Achtungserfolge verzeichnen, wie ein 0:0 gegen Russland (2012), oder ein 2:0 gegen Polen (2011). Unter dem Strich wird für Litauen in Gruppe E nicht viel zu holen sein, lediglich das baltischen Duell mit Estland um den vierten Platz verspricht Spannung.
+++Update+++
Einem 2:0-Sieg gegen San Marino ließ Litauen am 2. Spieltag ein wichtiges 1:0 gegen Estland folgen, ehe man sich Slowenien 0:2 geschlagen geben musste. Trotzdem sind die Balten im Soll und auf dem besten Wege Gruppe E als Best of the Rest auf Platz vier abzuschließen. Nach der Niederlage gegen die Schweiz am 4. Spieltag rangiert man weiterhin auf dem vierten Rang, ist allerdings (noch) voll dabei im Rennen um Frankreich. Spätestens am nächsten Spieltag, wenn man auswärts gegen England antritt, wird man aber zurückfallen – trotz des 0:4 gegen die Three Lions darf man aber weiter von Frankreich träumen.
Auch die Niederlage gegen die Schweiz am 6. Spieltag ändert daran nichts, wobei Litauen nun von Estland überholt wurde.
San Marino – Prognose: Platz 6
In jeder Qualifikation gerne gesehen sind die Kicker aus San Marino. Noch nie konnte sich die zweitkleinste Mannschaft der UEFA für ein Turnier qualifizieren. Erst einmal konnte die San Marinesische überhaupt erst ein Spiel gewinnen – am 27. April 2004 wurde Liechtenstein mit 1:0 geschlagen. Der letzte große Erfolg gelang 2013 im Quali-Spiel gegen Polen (1:5), als man erstmals seit 2008 in einem Pflichtspiel wieder ein Tor erzielte. Das wird wohl auch das größte Ziel in dieser Vorausscheidung sein, denn wie gewohnt wird San Marino Gruppe E ohne Punkt beenden.
+++Update+++
Im Vergleich zur letzten Qualifikation ist bei San Marino ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Hatte man vor vier Jahren zur selben Zeit bereits 19 Gegentore kassiert, sind es jetzt erst elf. Trotzdem wäre ein Punktegewinn in Gruppe E als Sensation zu bezeichnen. Und dieser Fall sollte eintreten. Denn am 4. Spieltag erkämpfte sich die Mannschaft aus San Marino in Estland einen sensationellen Punkt – nach 66 Pflichtspiel-Niederlagen in Folge. Die ansteigende Form konnte gegen Slowenien nicht bestätigt werden – auswärts setzte es eine 0:6-Klatsche. Gegen „Lieblingsgegner“ Estland am 6. Spieltag konnte San Marino immerhin lange mithalten – letztlich setzte es aber ein 0:2.