Gruppe G zählt mit den Mitgliedern Russland, Schweden, Österreich, Montenegro, Moldawien und Liechtenstein zu den spannendsten Gruppen der EM Qualifikation 2016. Denn abgesehen von Moldawien und Liechtenstein kämpfen gleich vier Mannschaften, die sich etwa auf Augenhöhe befinden, um zwei fixe Startplätze für die Endrunde in Frankreich.
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Wir haben uns Gruppe G genauer angesehen und eine detaillierte Analyse erstellt. Zusätzlich geben wir eine Prognose ab und beurteilen die Chancen der Teilnehmer auf eine erfolgreiche Qualifikation. Nach und nach wird die Seite immer wieder auf den neuesten Stand gebracht und aktualisiert.
Spielplan für die EM Qualifikation 2016 von Österreich
Datum | Anstoß | Spielort | S/U/N | Begegnung |
8.9.14 | 20:45 | Wien | 17/6/12 | Österreich – Schweden 1:1 |
9.10.14 | 20:45 | Chisinau | 3/0/1 | Moldawien – Österreich 1:2 |
12.10.14 | 18:00 | Wien | 2/0/0 | Österreich – Montenegro 1:0 |
15.11.14 | 20:45 | Wien | 2/1/1 | Österreich – Russland 1:0 |
27.3.15 | 20:45 | Vaduz | 8/0/0 | Liechtenstein – Österreich 0:5 |
14.6.15 | 18:00 | Moskau | 2/1/1 | Russland – Österreich 0:1 |
5.9.15 | 20:45 | Wien | 3/0/1 | Österreich – Moldawien 1:0 |
8.9.15 | 20:45 | Solna | 17/6/12 | Schweden – Österreich 1:4 |
9.10.15 | 20:45 | Podgorica | 2/0/0 | Montenegro – Österreich 2:3 |
12.10.15 | 18:00 | Wien | 8/0/0 | Österreich – Liechtenstein 3:0 |
Vorschau der EM Quali Gruppe F mit Österreich
Russland – Prognose: Platz 1 ⇩ Platz 3
Obwohl Russland eine enttäuschende WM 2014 ablieferte, ist die Sbornaja der Favorit in Gruppe G. Die Mannschaft konnte in Brasilien nur bedingt überzeugen und schied bereits in der Vorrunde gegen Belgien und Algerien aus, ohne einen einzigen Sieg gelandet zu haben. Lediglich gegen Südkorea konnte man einen Punkt holen, gegen Belgien und die schwächer eingeschätzten Algerier verlor man. Trainer Fabio Capello wird sicherlich den einen oder anderen Spieler nicht mehr einberufen, im Hinblick auf die Heim-WM 2018 wird die Verjüngungskur fortgesetzt werden.
Mit Alain Dzagoev (CSKA Moskau), Oleg Shatov und Aleksandr Kokorin (beide Zenit St. Petersburg) hat man in der Offensive talentierte, junge Spieler, in der Defensive wird man aber mangels Alternativen weiterhin auf die alten Haudegen Sergey Ignashevich und Vasili Berezutski (beide CSKA Moskau) setzen. Obwohl beinahe alle Spieler die im erweiterten Kreis der Nationalmannschaft stehen in der heimischen Premjer Liga spielen, verfügt das Team immer noch über ausreichend Qualität, die Qualifikation zu überstehen. Von dem Niveau der EM 2008, als man sensationell ins Halbfinale einzog, ist Russland mittlerweile aber doch ein Stück entfernt.
+++Update+++
Nach dem zu erwartenden Sieg gegen Liechtenstein Anfang September, kam Russland in weiterer Folge nur zu zwei Unentschieden. Sowohl gegen Schweden als auch gegen Außenseiter Moldawien gab man eine Führung aus der Hand – und steht nun nach drei Spielen mit fünf Punkten auf dem zweiten Platz. Dabei könnten dem Favoriten in Gruppe G vor allem der Ausrutscher gegen Moldawien zum Verhängnis werden. Im Normalfall sollte sich die russische Mannschaft jedoch für das Turnier in Frankreich qualifizieren.
Einen weiteren Rückschlag mussten die Russen am 4. Spieltag hinnehmen. Trotz großspurigen Ansagen, besser als Österreich zu sein und als Favorit in die Partie zu gehen, wurde das Spiel in Wien mit 0:1 verloren. In der Tabelle ist man dadurch auf den dritten Platz zurückgefallen und hat bereits fünf Zähler Rückstand auf Platz eins. Immerhin gelang gegen Montenegro ein Sieg am grünen Tisch. Nach dem Abbruch der Partie wurde das Spiel mit 3:0 für Russland gewertet. Am 6. Spieltag folgte aber der nächste Nackenschlag. Durch ein 0:1 zuhause gegen Österreich ist die direkte Qualifikation mittlerweile in weiter Ferne.
Schweden – Prognose: Platz 4 ⇧ Platz 2
Schweden zählt mittlerweile zu den Stammgästen bei Europameisterschaften und war für die letzten vier Endrunden qualifiziert. Ähnlich wie Russland ist auch die schwedische Nationalmannschaft in die Jahre gekommen, das aktuelle Durchschnittsalter beträgt über 30 Jahre. Das Team hat mit Zlatan Ibrahimovic einen der besten Stürmer der Welt, ist aber auch extrem abhängig vom eigenwilligen Superstar und Kapitän. Erwischt der mehrfache schwedische Spieler des Jahres einen schlechten Tag, sinkt das Niveau der Elf von Trainer Erik Hamren deutlich ab.
Denn die anderen Nationalspieler sind von der Klasse deutlich unter dem Exzentriker anzusiedeln, lediglich Ola Toivonnen (Stade Rennes), Sebastian Larsson (AFC Sunderland) und Supertalent Alexander Kacaniklic (FC Fulham) können von der Qualität bzw. internationalen Erfahrung annähernd mithalten. In den letzten drei Freundschaftsspielen gegen Belgien, Dänemark und die Türkei ging man als Verlierer vom Platz. Für Schweden wird also sicherlich so schwer wie schon lange nicht mehr, sich für die EM zu qualifizieren.
+++Update+++
Wie Russland hält auch Schweden nach drei Spielen bei fünf Punkten. Nach dem gewonnen Punkt in Österreich, musste man am 2. Spieltag einen Rückschlag hinnehmen: denn gegen Russland gab es zuhause nur ein 1:1. Zum Abschluss der Week of Football holten sich die Skandinavier aber wieder drei Punkte – gegen Liechtenstein gewann man auch ohne Zlatan Ibrahimovic mit 2:0. Im Kampf um die direkte Qualifikation liegt man dennoch hinter Österreich und das könnte auch nach zehn Spieltagen der Fall sein.
Denn durch das 1:1 am 4. Spieltag in Montenegro haben sich die Chancen der Schweden nicht unbedingt erhöht. Zwar ist man durch das Remis auf den zweiten Platz geklettert und weiterhin ungeschlagen, weist aber bereits vier Punkte Rückstand auf Leader Österreich auf. Ein kleiner Vorteil ist jedoch, dass man sowohl gegen die ÖFB-Elf als auch gegen Montenegro zuhause antritt. Zum Ende der Hinrunde hat sich Schweden keine Blöße gegeben und durch einen 2:0-Sieg gegen Moldawien Platz zwei gefestigt. Auch der Start in die Rückrunde verlief nach Plan. Auch dank zweier Ibrahimovic-Tore besiegte Schweden Montenegro mit 3:1 – damit bleiben die Skandinavier Österreich auf den Fersen.
Österreich – Prognose: Platz 2 ⇧ Platz 1
Erst einmal war Österreich bei einer Europameisterschaft dabei, 2008 war man als Gastgeber automatisch vertreten. Aus eigener Kraft hat es die österreichische Nationalmannschaft noch nie geschafft, sich für die EM Endrunde zu qualifizieren. Die Qualität im Kader ist jedoch so groß wie schon lange nicht mehr, die Aufbruchsstimmung unter dem Schweizer Trainer Marcel Koller ist aber deutlich zu spüren. In der letzten WM Quali scheiterte man knapp an Schweden – das soll sich diesmal ändern.
Angeführt von Superstar, Spielmacher und Hoffnungsträger David Alaba (Bayern München) will sich Österreich für die kommende EM qualifizieren, frei nach dem Motto: „Wann, wenn nicht jetzt?“. Mit Aleksandar Dragovic (Dinamo Kiew) und Sebastian Prödl (Werder Bremen) ist man in der Defensive gut aufgestellt, im Mittelfeld gibt es mit Zlatko Junuzovic (Werder Bremen), Marko Arnautovic (Stoke City) und Martin Harnik (VfB Stuttgart) ebenfalls genug Qualität. Problemstellen sind die Torhüterposition und der Sturm, wo es an Optionen mangelt. Dennoch sollte die junge österreichische Mannschaft mittlerweile reif genug sein, um die EM Quali zu überstehen und an einem großen Turnier teilnehmen zu können.
+++Update+++
Viel hatte man sich zum Auftakt vorgenommen, doch letztlich kam man über ein 1:1 gegen Schweden nicht hinaus. Dafür feierte man anschließend gegen Moldawien und Montenegro zwei knappe Siege, lieferte dabei aber vor allem gegen Montenegro eine der stärksten Leistungen der vergangenen Jahre ab. Doch auch der Erfolg in Moldawien wurde durch das Remis der Russen noch einmal aufgewertet. In der aktuellen Form sollte die Qualifikation für die Europameisterschaft möglich sein – bereits ein Sieg gegen Russland würde die Chancen deutlich erhöhen.
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Und der gelang – auch ohne die so wichtigen Alaba und Baumgartlinger, die verletzt ausfielen. Für das 1:0 gegen Russland sorgte abermals Rubin Okotie, der bereits gegen Montenegro traf. Mit zehn Punkten führt Österreich nach dem 4. Spieltag Gruppe G sensationell an und ist auf bestem Weg, sich aus eigener Kraft für die Fussball EURO 2016 zu qualifizieren. Auch wenn die schweren Auswärtsspiele gegen die restlichen Teams der Top 4 noch anstehen, könnten bereits Pflichtsiege gegen Liechtenstein und Moldawien reichen.
Der erste davon wurde bereits am 5. Spieltag eingefahren. In Vaduz gab sich das ÖFB-Team gegen Liechtenstein keine Blöße und gewann relativ souverän mit 5:0. In Gruppe G bleibt Österreich damit weiter ungeschlagen – auch nach sechs Runden. Nach dem sensationellen 1:0 in Russland ist den Österreichern ein Platz unter den Top 2 kaum mehr zu nehmen.
Montenegro – Prognose: Platz 3 ⇩ Platz 4
Montenegro nimmt erst zum vierten Mal an einer Qualifikation teil, zum zweiten Mal an einer für die Europameisterschaft. In der Ausscheidung für die EM 2012 belegte man hinter England überraschend den zweiten Platz, scheiterte aber am Play-Off an Tschechien. Nun will man sich erstmals für ein Großereignis qualifizieren, hat aber eine unangenehme Gruppe erwischt.
Das Land mit nur 625.000 Einwohnern hat trotz der geringen Bevölkerungszahl einige gute Spieler hervorgebracht – Stefan Savic (ACF Fiorentina), Mirko Vucinic (Al Jazira Club ) und Stevan Jovetic (Manchester City) spielen bzw. spielten bei Top-Clubs und heben das Niveau der Mannschaft gewaltig. In den letzten Testspielen wusste die Elf von Branko Brnovic nicht zu überzeugen, sind die Führungsspieler aber in Form, kann Montenegro vorne mitspielen.
+++Update+++
Im Vergleich zu den Testspielen konnte sich Geheimfavorit Montenegro kaum steigern. Die Falken gewannen zwar ihr erstes Spiel gegen Moldawien, blamierten sich dann aber beim 0:0 in Liechtenstein. Durch die verlorenen Punkte gegen den Underdog und die Niederlage in Österreich hat die montenegrinische Elf nicht die besten Karten, sich für die EURO 2016 zu qualifizieren. Das Heimspiel gegen Schweden am 15. November wird so zum Schicksalsspiel.
Es sollte nichts mit dem erhofften Sieg gegen die Nordmänner werden. Zwar holte Montenegro trotz Rückstands noch ein 1:1 und damit einen Punkt, doch das könnte in der Endabrechnung bereits zu wenig sein. Mit fünf Zählern liegt man auf Rang vier, hat in der Hinrunde aber noch das schwere Heimspiel gegen Russland vor sich.
Nach dem 0:3 am grünen Tisch gegen Russland verlor Montenegro auch auf dem grünen Rasen. Gegen Schweden (1:3) war am 6. Spieltag nichts zu holen. Damit scheint bestenfalls Platz drei möglich.
Moldawien – Prognose: Platz 5 ⇩ Platz 6
Die fünfte Mannschaft in Gruppe G ist Moldawien. Wie auch Montenegro hat Moldawien noch nie an einer Endrunde teilgenommen, in den bisherigen Qualifikationen belegte man meist auf dem letzten bzw. vorletzten Platz. Das gleiche Los wird der moldawischen Mannschaft auch diesmal wiederfahren, wenngleich die Nationalelf in der WM Qualifikation beispielsweise mit einem 5:2-Sieg gegen Montenegro für Aufsehen sorgte. Bekannte Namen sucht man in dem jungen Team vergeblich, das Kollektiv steht im Vordergrund. Mit Schweden trifft man auf einen alten Bekannten, denn gegen die Skandinavier kassierte man im Juni 2011 mit 0:6 die höchste Niederlage der Geschichte.
+++Update+++
Als harter Brocken erwies sich die Moldawien zu Beginn der EM Qualifikation. Zwar verlor man gegen Montenegro und Österreich knapp, doch gegen Russland erkämpfte man sich auswärts sensationell den ersten Punkt. Die defensiv eingestellten Moldawier könnten noch dem einen oder anderen Favoriten wichtige Punkte abknöpfen und somit das Rennen um die Fixplätze beeinflussen. Nach dem Remis in Russland folgte allerdings eine Blamage, die man in Moldawien nicht so schnell vergessen wird: das 0:1 gegen Liechtenstein. Mit nur einem Punkt nach vier Spieltagen liegt man auf dem letzten Platz und muss nun kämpfen, um die Rote Laterne wieder abzugeben.
Das gelang auch am 5. Spieltag nicht; lange hielt man gut mit, ehe ein grober Tormannfehler die Schweden, die 2:0 gewannen, in Front brachte. Letztlich verlor Moldawien auch das dritte Heimspiel – und kam zum Auftakt der Rückrunde nicht über ein 1:1 gegen Liechtenstein hinaus.
Liechtenstein – Prognose: Platz 6 ⇧ Platz 5
Zwergenstaat Liechtenstein wird wie auch in den letzten Qualifikationen nichts zu lachen haben. Der letzte Sieg in einem Freundschaftsspiel gelang im August 2012 mit einem 1:0 über Andorra. In der Qualifikation belegt die liechtensteinische Mannschaft regelmäßig den letzten Platz, obwohl immer wieder Achtungserfolge gelingen. So wurde etwa 2011 Litauen besiegt, 2007 Island gleich mit 3:0. Die meisten Spieler verdienen ihr Geld in der Schweizer Super League, wo in der kommenden Saison auch der FC Vaduz vertreten sein wird, bei dem gleich sechs Teamspieler unter Vertrag stehen. Gegen die vier besten Teams aus Gruppe G wird nichts zu holen sein, lediglich gegen Moldawien darf man sich Chancen auf Tore und Punkte ausrechnen.
+++Update+++
Man kann es durchaus als Sensation bezeichnen, dass Liechtenstein nach drei Spielen bereits einen Punkt auf dem Konto hat. Doch das haben die Kicker aus dem Fürstentum vor allem Peter Jehle und Cengic Bicer zu verdanken, die mit teils grandiosen Paraden gegen Montenegro die Null hielten. Gegen Schweden (0:2) und Russland (0:4) hatten die Liechtensteiner allerdings nichts zu lachen, hielten die Anzahl an Gegentoren aber in Grenzen.
Die liechtensteinische Nationalmannschaft wird immer mehr zum Riesentöter. Nach dem 0:0 gegen Montenegro siegte der Mini-Staat durch einen traumhaften Freistoßtreffer mit 1:0 gegen Moldawien (erster Auswärtssieg in einem Pflichtspiel seit 2004) und hält nach dem 4. Spieltag bereits bei unglaublichen vier Punkten.
Die höchste Niederlage in der laufenden Qualifikation setzte es für Liechtenstein am 5. Spieltag – zuhause war man beim 0:5 gegen Österreich chancenlos. Am 6. Spieltag gab es aber wieder ein Erfolgserlebnis für Liechtenstein. Vor eigenem Publikum holte das Fürstentum ein 1:1 gegen Moldawien.