Seit dem Ende der Tschechoslowakei im Jahr 1993 treten die Tschechische Republik und die Slowakei mit eigenständigen Mannschaften und bislang auch unterschiedlichem Erfolg an. Während die Tschechen fast regelmäßig bei Großen Turnieren dabei sind, nahm die Slowakei erst 17 Jahre nach der Unabhängigkeit an einer Weltmeisterschaft teil.
<< Slowakei EM 2024 Kader >>
Bei der WM 2010 in Südafrika sorgte das kleine Land mit seinen rund 5,5 Millionen Einwohnern aber gleich für Furore und zog unter anderem mit einem Sieg über Italien ins Achtelfinale ein, wo dann aber gegen den späteren Vize-Weltmeister Niederlande Schluss war. Sechs Jahre später hat es die Slowakei nun erstmals zu einer EM-Endrunde geschafft und feiert damit in dieser Hinsicht im Sommer 2016 in Frankreich Premiere.
- Wales – Slowakei am 11. Juni 2016 (18:00)
- Russland – Slowakei am 15. Juni 2016 (15:00)
- Slowakei – England am 20. Juni 2016 (21:00)
- Achtelfinale Deutschland – Slowakei am 26. Juni (18:00)
Informationen zum Slowakischen Nationalteam
Größte Erfolge: WM-Achtelfinale 2010
Rekordtorschütze: Robert Vittek (23 Tore)
Rekordspieler: Miroslav Karhan (107 Spiele)
Teuerster Spieler: Marek Hamsik (35 Mio. €)
Spitzname: Repre
FIFA Weltrangliste: 24. Platz
Höchster Sieg: Slowakei – San Marino 7:0 (2009)
Höchste Niederlage: Argentinien – Slowakei 6:0 (1995)
EM Teilnahmen: 2016
Aktuelle Europameister-Quoten ansehen!
EM 2016 Kader der Slowakei
Tor: Matus Kozacik (FC Viktoria Pilsen), Jan Mucha (Slovan Bratislava), Jan Novota (SK Rapid Wien)
Abwehr: Jan Durica (Lokomotiv Moskau), Norbert Gyömber (AS Roma), Tomas Hubocan (FC Dinamo Moskau), Peter Pekarik (Hertha BSC), Kornel Salata (Slovan Bratislava), Milan Skriniar (Sampdoria Genoa), Martin Skrtel (FC Liverpool), Dusan Svento (1. FC Köln)
Mittelfeld: Ondrej Duda (Legia Warschau), Jan Gregus (FK Jablonec), Marek Hamsik (SSC Napoli), Patrik Hrosovsky (FC Viktoria Pilsen), Juraj Kucka (AC Milan), Robert Mak (PAOK), Viktor Pecovsky (MSK Zilina), Miroslav Stoch (Bursaspor), Vladimir Weiss (Al Gharafa)
Angriff: Michal Duris (FC Viktoria Pilsen), Adam Nemec (Willem II Tilburg), Stanislav Sestak (Ferencvaros Budapest)
Aktuell rangiert die Slowakei auf dem 32. Platz der FIFA-Weltrangliste. Dennoch reicht es bei der EM Auslosung nur zum dritten Topf, womit die Vorrundengruppe alles andere als einfach werden dürfte. Nichtsdestotrotz ist die Mannschaft von Trainer Jan Kozak, die in der Qualifikation unter anderem die Ukraine hinter sich gelassen und Titelverteidiger Spanien die einzige Niederlage zugefügt hat, bei der Europameisterschaft nicht zu unterschätzen. Wächst die slowakische Auswahl wie 2010 über sich hinaus, scheint das EM Achtelfinale 2016 durchaus im Bereich des Möglichen. Individuell ist jedenfalls durchaus Qualität vorhanden, wie ein Blick auf den Kader zeigt.
Das EM Team der Slowakei in der Analyse
Tor
Mit Matus Kozacik (Viktoria Pilsen), verfügt die Slowakei über einen ebenso erfahrenen wie zuverlässigen Schlussmann, hinter dem mit Jan Mucha (Slovan Bratislava), und an Novota (Rapid Wien) zwei solide Torleute als Backups parat stehen. Ein Problem hat Coach Kozak auf dieser Position damit nicht.
Abwehr
In der Defensive ist natürlich Kapitän Martin Skrtel (FC Liverpool) der Kopf, der mit seiner Qualität und Erfahrung in Frankreich enorm wichtig sein dürfte. Mit Skrtel bildet Tomas Hubocan (Dinamo Moskau), ein weiterer erfahrener Defensivmann, das Abwehrzentrum. Norbert Gyömber (AS Roma) und Kornel Salata (Slovan Bratislava) heißen die Alternativen, wobei Gyömber auch schon rechts als Vertreter von Peter Pekarik (Hertha BSC) seinen Mann gestanden hat. Auf der linken Abwehrseite sind sowohl Pekarik und Gyömber als auch Dusan Svento (1. FC Köln) vorstellbar, der aber auch eine Reihe davor spielen könnte.
Aktuelle Europameister-Quoten ansehen!
Mittelfeld
Das Mittelfeld steht und fällt mit Marek Hamsik (SSC Napoli), der in der Regel in einem 4-2-3-1 als Zehner aufläuft und mit fünf Treffern klar torgefährlichster Akteur während der EM-Qualifikation war. Abgesichert wird Hamsik von Routinier Victor Pecovsky (MSK Zilina) und von Juraj Kucka (AC Milan). Kucka ist dabei als exzellenter Techniker klar der offensivere der beiden Sechser und setzt auch nach vorne viele Akzente. Patrik Hrosovsky (Viktoria Pilsen) steht als Alternativen für das zentrale Mittelfeld parat, ebenso wie Jan Gregus (FK Jablonec). Im offensiven Mittelfeld wird Hamsik von zwei schnellen und beweglichen Flügelspielern flankiert. Robert Mak (PAOK), Vladimir Weiss (Lekhwiya Sports Club) und Miroslav Stoch (Bursaspor) sind die ersten Anwärter für die beiden Positionen, aber der junge Ondrej Duda (Legia Warschau) könnte bis zur EURO noch den nächsten Schritt machen.
Angriff
Längst nicht so zahlreich und so hochkarätig wie auf den Flügeln sind die Optionen im Angriff. Michal Duris (Viktoria Pilsen) und Adam Nemec (Willem II Tilburg), die beide ihre Stärken klar im Strafraum haben, sind die ersten Anwärter auf den Posten im Sturmzentrum und wenn ein anderer Stürmertyp gefragt ist, darf sich auch Stanislav Sestak (Ferencvaros Budapest) Chancen ausrechnen.
>>>Gesamten Spielplan der EM 2016 ansehen<<<
Players To Watch: EM Debütant Slowakei
Mit dem 21-jährigen Ondrej Duda, der von zahlreichen Klubs aus ganz Europa gejagt wird, steht das vielversprechendste Talent der Slowakei nahezu sicher im EM-Kader. Duda kann sowohl zentral offensiv anstelle von Hamsik, aber auch auf beiden Außenbahnen spielen. In der abgelaufenen Saison spielte er bei Legia Warschau eine starke Saison und steigerte seinen Marktwert deutlich. Gleich acht Tore konnte er in der polnischen Ekstraklasa vorbereiten.
Ein weiterer, noch relativ junger Spieler, der im vorläufigen Aufgebot der Slowakei stand, ist Adam Zrelak (Slovan Bratislava). Der 22-Jährige ist ein klassischer, wuchtiger Mittelstürmer, der ein Versprechen für die Zukunft ist. Dank starker Leistungen als Kapitän des U21-Teams und bei seinem Verein durfte er zumindest in der Vorbereitung auf die EM 2016 Teamluft schnuppern.
EURO 2016 – die Chancen der Slowakei
Die Slowakei verfügt gerade in der Abwehr und im Mittelfeld über Einzelspieler von gehobener Qualität, die aber dennoch alle gut in Form sein müssen, soll bei der EM 2016 nicht die Vorrunde Endstation sein soll. Dass das Team über sich hinauswachsen kann, hat allerdings schon die WM 2010 gezeigt und Leistungsträger wie Skrtel oder Hamsik haben seitdem noch an Erfahrung gewonnen. Viel wird freilich davon abhängen, ob sich ein richtig torgefährlicher Angreifer etablieren kann und ob die oftmals wenig konstanten, aber veranlagten Offensivkräfte wie Weiss, Stoch oder Mak durchweg ihr Potential abrufen können.