Die große Zeit des schwedischen Fußballs mit der Vize-Weltmeisterschaft 1958 im eigenen Land liegt zwar schon relativ lange zurück, doch das mit seinen knapp zehn Millionen Einwohnern relativ kleine Land hat es auch in jüngerer Vergangenheit immer wieder auf die große Bühne geschafft.
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So nahm Schweden seit dem Jahr 2000 an allen Europameisterschaften teil, konnte die gute Premiere bei der Heim-EM 1992 mit dem Aus erst im Halbfinale allerdings nicht mehr bestätigen und scheiterte zuletzt sowohl 2008 als auch 2012 nach der Vorrunde. Die Weltmeisterschaften 2010 und 2014 wurden hingegen komplett verpasst.
- Irland – Schweden am 13. Juni 2016 (18:00)
- Italien – Schweden am 17. Juni 2016 (15:00)
- Schweden – Belgien am 22. Juni 2016 (21:00)
Fakten über die Schwedische Nationalmannschaft
Größte Erfolge: WM-Zweiter 1958, EM-Halbfinale 1992
Rekordtorschütze: Zlatan Ibrahimovic (56 Tore)
Rekordspieler: Anders Svensson (148 Spiele)
Teuerster Spieler: Zlatan Ibrahimovic (15 Mio. €)
Spitzname: Blagult (Die Blau-Gelben)
FIFA Weltrangliste: 35. Platz
Höchster Sieg: Schweden – Südkorea 12:0 (1948)
Höchste Niederlage: England – Schweden 12:1 (1908)
EM Teilnahmen: 92, 00, 04, 08, 12, 16 (6)
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EM Kader von Schweden
Tor: Patrik Carlgren (AIK Solna), Andreas Isaksson (Kasimpasa), Robin Olsen (FC Kopenhagen)
Abwehr: Ludwig Augustinsson (FC Kopenhagen), Andreas Granqvist (FK Krasnodar), Pontus Jansson (FC Torino), Erik Johansson (FC Kopenhagen), Victor Lindelöf (SL Benfica), Mikael Lustig (Celtic Glasgow), Martin Olsson (Norwich City),
Mittelfeld: Jimmy Durmaz (Olympiakos), Albin Ekdal (Hamburger SV), Emil Forsberg (RB Leipzig), Oscar Hiljemark (US Palermo), Kim Källström (Grasshoppers Zürich), Sebastian Larsson (AFC Sunderland), Oscar Lewicki (Malmö FF), Pontus Wernbloom (CSKA Moskau), Erkan Zengin (Trabzonspor)
Angriff: Marcus Berg (Panathinaikos), John Guidetti (Celta Vigo), Zlatan Ibrahimovic (Paris Saint-Germain), Emir Kujovic (Norrköping)
Für die EM 2016 hat sich Schweden letztlich nur dank der Erweiterung des Teilnehmerfeldes von 16 auf 24 Mannschaften qualifiziert, denn das Drei-Kronen-Team schloss die Qualifikationsgruppe hinter Österreich und Russland lediglich als Dritter ab. Über die Play-offs gegen Nachbar Dänemark schaffte es Schweden aber dann doch zur Endrunde, woran einmal mehr Superstar Zlatan Ibrahimovic, der beim 2:1-Heimsieg gegen die Dänen und beim 2:2 in Kopenhagen drei der vier schwedischen Treffer erzielte.
Auf Ibrahimovic, der aus einer ansonsten weitgehend mit durchschnittlichen Profis besetzten und auch nur auf Rang 36 der FIFA-Weltrangliste notierten Mannschaft weit herausragt, ruhen auch bei der EM-Endrunde die größten Hoffnungen. Denn schließlich will der 34-Jährige bei seiner wohl letzten Turnierteilnahme auch noch einmal auf allerhöchstem Niveau für Aufsehen sorgen.
Das EM Team von Schweden in der Analyse
Tor
Nach Stationen bei Juventus Turin, Manchester City oder der PSV Eindhoven spielt Andreas Isaksson im Herbst seiner Karriere zwar nur noch in der türkischen Süper Lig für Kasimpasa, doch ist der 34-Jährige nach wie vor der große und unumstrittene Rückhalt Schwedens. Patrik Carlgren (AIK Solna) und Robin Olsen (FC Kopenhagen) haben dahinter die besten Chancen, den Kader im Tor zu komplettieren.
Abwehr
Fixpunkt im Abwehrzentrum ist der 30-jährige Andreas Granqvist vom FK Krasnodar. Der Platz neben dem Routinier ist heiß umkämpft, wobei zuletzt Senkrechtstarter Victor Lindelöf (SL Benfica) die Nase vorne hatte. Mit Erik Johansson (FC Kopenhagen) und Pontus Jansson (FC Torino) stehen Erik Hamren zudem zwei weitere Innenverteidiger im besten Fußballer-Alter zur Verfügung. Auf der rechten Abwehrseite ist derweil Mikael Lustig (Celtic Glasgow gesetzt, während sich links Martin Olsson (Norwich City) und Youngster Ludwig Augustinsson (FC Kopenhagen) ein enges Duell liefern.
Mittelfeld
Vor der Abwehr hat sich zuletzt im zumeist praktizierten 4-4-2 eine Doppelsechs mit dem erfahrenen Kim Källström (Grasshopper Club Zürich) und Oscar Lewicki (Malmö FF), der zu den jüngeren Spielern im Aufgebot gehört, etabliert. Albin Ekdal (Hamburger SV) Pontus Wernbloom (CSKA Moskau) und Oscar Hiljemark (US Palermo) sind weitere Optionen auf dieser Position. Eigentlich auch Sebastian Larsson (AFC Sunderland), den Trainer Erik Hamren aber in der Regel rechts aufbietet.
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Larssons Pendant auf links ist mit dem im Fokus verschiedener Top-Klubs stehenden Emil Forsberg (RB Leipzig) der vielleicht vielversprechendste junge Schwede. Als Alternativen auf den offensiven Außenbahnen bieten sich Erkan Zengin (Trabzonspor) und Jimmy Durmaz (Olympiakos Piräus) an.
Angriff
Die schwedische Offensive steht und fällt natürlich mit Zlatan Ibrahimovic, der auch in fortgeschrittenem Alter nichts von seiner Klasse eingebüßt hat und als Spieler von Paris St. Germain in seiner Wahlheimat Frankreich noch zusätzlich motiviert sein dürfte. Auch um für Ibrahimovic, auf den sich die Gegner ohnehin konzentrieren, Freiräume zu schaffen, setzt Trainer Hamren in der Regel auf zwei Spitzen. Marcus Berg (Panathinaikos Athen) hat dabei wohl im Vergleich zu John Guidetti (Celta Vigo) und Emir Kujovic (Norrköping) die besseren Karten.
Players to watch für den EM Kader von Schweden
Schweden bringt immer wieder Spieler heraus, die ihre Qualitäten in der heimischen Liga frühzeitig zeigen und die dann schon in jungen Jahren ins Ausland wechseln und so relativ früh internationale Erfahrung sammeln. Dass die größten schwedischen Talente auch im Vergleich mithalten können, zeigte auch die U21-Europameisterschaft 2015, die die Skandinavier überraschend gewannen. Gleich sechs Spieler von damals stehen 2016 im EM-Kader, wobei vor allem die Akteure interessant sind, die seit dem noch nicht bei Spitzenvereinen untergekommen sind.
Ludwig Augustinsson (FC Kopenhagen) ist etwa ein Spieler, den man im Auge behalten sollte. Der Linksverteidiger überzeugte in der abgelaufenen Saison vor allem offensiv und legte elf Tore vor – im Sommer dürfte wohl der nächste Schritt in der noch jungen Karriere anstehen. Ebenfalls eine große Zukunft vor sich hat Oscar Lewicki. Der 23-Jährige defensive Mittelfeldspieler spielt noch bei Malmö FF und hat dort auch in der Champions League überzeugt. Da sein Vertrag 2017 abläuft, könnte er im Sommer für einen vergleichsweise niedrigen Betrag wechseln.
Chancen des EM Teams von Schweden
Angesichts der enorm schweren EM Gruppe 2016 E wäre für Schweden schon das Achtelfinale ein großer Erfolg. Weil gegen Italien und Belgien nicht unbedingt mit Punkten zu rechnen ist, besitzt schon das Auftaktspiel gegen Irland große Bedeutung. Viel wird dabei und auch in den Duellen mit den beiden Gruppenfavoriten von Zlatan Ibrahimovic abhängen. Ist der Superstar in Top-Form, ist vielleicht eine Überraschung drin, wobei selbst mit einem überragend aufgelegten Ibrahimovic das Viertelfinale das absolute Maximum darstellen würde.