England bei der EM 2016 | Kader & Chancen

England spielt im Normalfall eine souveräne Qualifikation ohne großartige Ausrutscher und wird anschließend als Favorit für die Endrunde gehandelt. Im Normalfall müssen die Three Lions ihre Träume dann aber doch früh begraben.

Wie bei der WM 2014, wo England bereits in der Gruppenphase scheiterte. Bei der Europameisterschaft in Frankreich soll alles anders werden: die englische Mannschaft absolvierte eine lupenreine Qualifikation und gewann zehn von zehn Spielen.

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Die Fans in der Heimat hoffen nun, dass ihr Team auch bei der Fußball EM 2016 ähnlich souverän auftritt.

Informationen zu EM Teilnehmer England

Größte Erfolge: Weltmeister 1966
Rekordtorschütze: Wayne Rooney (50 Tore)
Rekordspieler: Peter Shilton (125 Spiele)
Teuerster Spieler: Raheem Sterling (45 Mio. €)
Spitzname: The Three Lions
FIFA Weltrangliste11. Platz
Höchster Sieg: England – Irland 13:0 (1882)
Höchste Niederlage: Ungarn – England 7:1 (1954)
EM Teilnahmen: 68, 80, 88, 92, 96, 00, 04, 12, 16 (9)

23-Mann-EM Kader von England

Tor: Fraser Forster (FC Southampton), Joe Hart (Manchester City), Tom Heaton (FC Burnley)

Abwehr: Ryan Bertrand (FC Southampton), Gary Cahill (FC Chelsea), Nathaniel Clyne (FC Liverpool), Danny Rose (Tottenham Hotspur), Chris Smalling (Manchester United), John Stones (FC Everton), Kyle Walker Tottenham Hotspur)

Mittelfeld: Dele Alli (Tottenham Hotspur), Ross Barkley (FC Everton), Eric Dier (Tottenham Hotspur), Jordan Henderson, Adam Lallana, James Milner (alle FC Liverpool), Raheem Sterling (Manchester City), Jack Wilshere (FC Arsenal)

Angriff: Harry Kane (Tottenham Hotspur), Marcus Rashford, Wayne Rooney (beide Manchester United), Daniel Sturridge (FC Liverpool), Jamie Vardy (Leicester City)

Wayne Rooney

Als erste Mannschaft nach Gastgeber Frankreich fixierte England die Teilnahme an der Endrunde bereits am 7. Spieltag der Qualifikation. Dank einer makellosen Vorausscheidung – England ist erst die fünfte Nation, die dieses Kunstwerk schaffte – werden die Three Lions als EM 2016 Mitfavorit gehandelt. Dabei hat das Mutterland des Fußballs erst einen großen Titel geholt – und der liegt mittlerweile Ewigkeiten zurück. Bei der Weltmeisterschaft 1966 durfte die englische Nationalelf zum ersten und einzigen Mal über einen internationalen Turniersieg jubeln.

Bei Europameisterschaften erreichte England zuletzt 1996 das Halbfinale, die Fußball EM 2008 musste man sogar vor dem Fernseher verfolgen. Als Ursache für das traditionell schwache Abschneiden bei Endrunden sehen viele die intensive und kräfteraubende Premier League, in der alle Teamspieler unter Vertrag stehen. Nach einer langen Saison fehle es den Stars an Energie und Kraft, so die häufigste Erklärung. Kann Teamchef Roy Hodgson die englischen Kicker dieses Mal besser au ein Turnier vorbereiten?

Das Englische Nationalteam in der EM-Analyse

Tor

Im Tor vertraut Roy Hodgson seit Jahren auf Joe Hart (Manchester City). Der Stammkeeper zeigt im Team konstante Leistungen und hat so die Lücke nach Legende David Seaman geschlossen. Nummer zwei ist Fraser Forster (FC Southampton), der zwar ein Jahr ausfiel, nun aber wieder fit ist.  Forster profitiert auch von der Verletzung von Jack Butland (Stoke City), der fix im EM-Kader gestanden wäre, sich aber nun in der Liste der EM-Ausfälle wieder findet. Als dritter Keeper ist Tom Heaton (FC Burnley) in Frankreich dabei – auch mangels Alternativen.

Abwehr

In der Verteidigung war England zuletzt immer wieder durch Verletzungen zu Umstellungen gezwungen. Gesetzt sind Nathaniel Clyne (FC Liverpool) auf der Seite und Gary Cahill (FC Chelsea) im Zentrum. Auf der linken Abwehrseite matchen sich Danny Rose (Tottenham Hotspur) und Ryan Betrand (FC Southampton) um den Stammplatz, die zweite Position in der Innenverteidigung machen sich John Stones (FC Everton) und Chris Smalling (Manchester United) aus. Als Back-Up für rechts hinten steht Kyle Walker (Tottenham Hotspur) zur Verfügung.

Mittelfeld

Die Plätze im Mittelfeld sind hart umkämpft. In der Zentrale haben Ross Barkley (FC Everton), Jordan Henderson und James Milner (beide FC Liverpool) in der Vergangenheit überzeugt, Supertalent Dele Alli (Tottenham Hotspur) ist in dieser Saison so richtig durchgestartet. Soll es defensiver angelegt werden sind auch Jack Wilshere (FC Arsenal) und vor allem Eric Dier (Tottenham Hotspur) eine Option. Im offensiven Mittelfeld ist Raheem Sterling (Manchester City) unumstritten, doch auch Adam Lallana (FC Liverpool) hat dank einer starken Rückrunde gute Karten.

Angriff

Im Sturm hat Hodgson die Qual der Wahl: Kapitän und Rekordscorer Wayne Rooney (Manchester United) ist als Leader kaum zu ersetzen. Doch hinter der Nummer zehn gibt es einige vielversprechende Angreifer wie Harry Kane (Tottenham Hotspur), Jamie Vardy (Leicester City), der allerdings nicht mehr als Talent durchgeht, und Daniel Sturridge (FC Liverpool).

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Diese englischen Talente könnten überzeugen

„Vertraut der Jugend“, meinte Three Lions-Coach Roy Hodgson bei der Bekanntgabe des englischen EM-Kaders. Und wirklich – gleich mehrere talentierte Engländer haben es in das Aufgebot geschafft. Allen voran der Spieler der Stunde, Dele Alli (Tottenham Hotspur). Der 20-Jährige spielte vor einem Jahr noch in der zweiten englischen Liga und wechselte erst im Sommer 2015 zu den Spurs. Dort schaffte er aber rasch den Durchbruch und spielte sich in die erste Elf. In 33 Ligaspielen erzielte Alli zehn Tore und bereitete elf vor – ein unglaublicher Wert für eine Debütsaison. Roy Hodgson war schnell überzeugt und berief den Youngster schon im September erstmals in den englischen Teamkader. Bereits in seinem vierten Spiel im England-Trikot traf er erstmals für sein Heimatland. Zu den großen Talenten auf der Insel zählen auch Innenverteidiger John Stones (FC Everton), der von namhaften Klubs in ganz Europa gejagt wird, und Eric Dier (Tottenham Hotspur), der von Bayern München beobachtet werden soll.

Chancen von England bei der Euro 2016

Das Team hat Qualität – das ist unbestritten. Alle Spieler verfügen über große Klasse, sind international erfahren und beweisen Woche für Woche in der Premier League ihr Können. Entscheidend für ein erfolgreiches Abschneiden sind allerdings auch andere Sachen. Zum einen, ob Teamchef Roy Hodgson aus den in der Liga rivalisierenden Spielern eine Einheit formen kann. Und zum anderen, wie fit die Nationalspieler nach einer anstrengenden Saison ins Turnier gehen. Meist ist die körperliche und mentale Frische das große Problem. Bekommen die Three Lions das in den Griff, kann es bei der Fußball EM 2016 weit gehen.