Wie schnitten Weltmeister bei EM Endrunden ab?

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Eine erfolgreiche Qualifikation in Gruppe D vorausgesetzt, wird Deutschland bei der Europameisterschaft 2016 als amtierender Weltmeister antreten. Ob die deutsche Nationalmannschaft ihren Triumphzug fortsetzen kann, steht noch in den Sternen. Wir haben einen Blick darauf geworfen, wie andere Weltmeister bei vergangenen EM Endrunden abgeschnitten haben.

Weltmeister_Europameister_2012_Spanien
Wikimedia, Илья Хохлов (CC BY-SA 3.0)

Bei der EM 2012 trat Spanien als frischgebackener Weltmeister angetreten und konnte nach der EURO 2008 das zweite Mal in Folge gewinnen. In der Vorrunde gelang zum Auftakt nur ein Remis gegen Italien, nach Siegen über Irland und Kroatien konnte man Gruppe C jedoch als Erster beenden. Im Viertelfinale ließ die Furia Roja Frankreich beim 2:0 keine Chance, im Halbfinale wurde Portugal im Elfmeterschießen mit 4:2 besiegt. Damit stand man nach 2008 erneut im Endspiel, wo Spanien nach der Vorrunde zum zweiten Mal auf Italien traf. Diesmal gingen die Iberer durch ein Tor von David Silva (14.) früh in Führung, Jordi Alba (41.) sorgte noch vor der Pause für die Vorentscheidung. Späte Tore von Fernando Torres (84.) und Juan Mata (88.) sorgten letztlich für den deutlichen Endstand von 4:0 und den insgesamt dritten EM-Titel für Spanien.

Italien kam als Weltmeister zur Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz und setzte sich in Todesgruppe C gegen Rumänien und Frankreich durch, nachdem man zu Beginn noch gegen den Gruppenersten Niederlande mit 0:3 unterlegen war. Doch im Viertelfinale war für die Azzurri, die zwei Jahre zuvor in bei der WM in Deutschland das Finale gegen Frankreich im Elfmeterschießen gewannen, Endstation. Wie 2006 musste Italien erneut in ein Penaltyschießen, diesmal mit dem besseren Ende für den Gegner – nachdem Antonio Di Natale als einziger Italiener nicht traf, konnte sich Spanien über den Einzug ins Halbfinale freuen, Italien war als amtierender Weltmeister ausgeschieden.

Im Jahr 2000 beim Turnier in Belgien & Niederlande hieß der aktuelle Weltmeister Frankreich. In Gruppe 4 gewannen die Franzosen zum Auftakt gegen Dänemark und Tschechien, ehe man am 3. Spieltag Ausrichter Niederlande unterlag. Dennoch stieg die Equipe Tricolore rund um die Superstars Zinedine Zidane, Thierry Henry und Didier Deschamps auf. Im Viertelfinale konnte man Spanien mit 2:1 besiegen, hatte aber Glück, da Raúl in der 90. Minute einen Elfmeter verschoss. Anschließend traf man im Halbfinale auf Portugal, gegen das man sich in der Verlängerung ebenfalls mit 2:1 durchsetzte. Damit hatte Frankreich nach 1984 erneut die Chance, auf den Gewinn der Europameisterschaft. Im Finale wartete Italien, das nach einem packenden Match mit 2:1 geschlagen wurde. Dabei glichen Les Bleus erst in der 90. Minute durch Sylvain Wiltord die italienische Führung aus, David Trezeguet schoss seine Mannschaft schließlich in der 103. Minute zum Sieg.

In der Geschichte der EM konnte der Weltmeister nur zwei Mal gewinnen: 2012 und 2000. Ansonsten war für die amtierende, beste Mannschaft der Welt nichts zu holen. 1968 scheiterte England im Halbfinale, 1976 unterlag Deutschland im Finale, 1982 konnte sich Weltmeister Spanien erst gar nicht für die EM Endrunde qualifizieren und 1990 musste sich Italien im Endspiel geschlagen geben. Es bedeutet also grundsätzlich nicht viel, als amtierender Weltmeister zu einer Europameisterschaft zu reisen – denn nur in zwei von sieben Fällen krönte sich der Welt- auch zum Europameister.