Zwar startet die Europameisterschaft 2016 offiziell erst in 52 Tagen, für Deutschland sogar erst in 54 (zum EM Spielplan 2016) doch schon jetzt bereiten etliche Verletzte Bundestrainer Joachim Löw große Sorgen und schlaflose Nächte. Denn neben Bastian Schweinsteiger, der wohl fix für die Endrunde ausfällt, zittert das deutsche Nationalteam weiterhin um einige andere Leistungsträger.
Jerome Boateng – EM-Chance 90%
Allen voran Jerome Boateng, der sich Ende Januar einen Sehnenriss zuzog, und lange für die EM fraglich war. Doch die Heilung verlief bislang besser als erwartet, sodass der Abwehrchef des FC Bayern und der Nationalmannschaft bereits wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnte. Überstürzen will es der Innenverteidiger aber nicht, weswegen eine Rückkehr auf das Spielfeld erst für Ende April geplant ist. Während Boateng also große Fortschritte macht und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Frankreich auflaufen wird, steht hinter dem Einsatz von einem anderen Verteidiger ein deutlich größeres Fragezeichen.
Benedikt Höwedes – EM-Chance 30%
Emre Can – EM-Chancen 60%
Julian Draxler – EM-Chance 50%
Doch nicht nur im defensiven Bereich bangt Löw um wichtige Stützen, auch offensiv ist mit Julian Draxler ein Spieler fraglich. Der Wolfsburger, der im Hinspiel gegen Real Madrid eine ganz starke Partie ablieferte und auf mehreren Positionen einsetzbar ist, erlitt im Rückspiel einen Muskelbündelriss im linken Oberschenkel. Das ergab eine Untersuchung bei Team-Doc Müller-Wohlfahrt. Das Rennen um die EM wird knapp, denn bereits am 17. Mai muss Löw seinen vorläufigen Kader nominieren. „Ich werde jetzt alles daran setzen, so schnell wie möglich wieder zurückzukommen“, gibt sich der 22-Jährige kämpferisch.
Als eine der wenigen EM Mannschaften 2016 verfügt Deutschland aber über genügend Personal, das bei Ausfällen einspringen könnte. In der Abwehr testete Löw zuletzt Jonathan Tah, auch Erik Durm ist eine Option. Im Mittelfeld stehen Julian Brandt, Leroy Sane, Max Meyer oder Mahmoud Dahoud auf dem Notizblock.