Erstmals seit 44 Jahren werden die Ungarn im nächsten Jahr an einer Europameisterschaft teilnehmen. Zuletzt war die ungarische Nationalmannschaft für die EM 1972 qualifiziert – damals bestand die Endrunde allerdings noch aus vier Teams. Nun dürfen die Ungarn als 21. EM-Mannschaft 2016 von mehr träumen. Im Play-Off zeigten die Magyaren eine souveräne Leistung und schalteten Norwegen aus.
Bereits im Hinspiel legte das Team, das seit März 2015 vom Deutschen Bernd Storck trainiert wird, den Grundstein für eine erfolgreiche Qualifikation. In Oslo gewannen die Ungarn dank eines frühen Tores von Laszlo Kleinheisler (26.) mit 1:0. Der 21-Jährige, der im Play-Off seine ersten Spiele für das Nationalteam absolvierte, war vor der Saison in die zweite Mannschaft von Videoton verbannt worden, da er seinen Vertrag nicht verlängern wollte. Trainer Storck setzte dennoch auf den talentierten Youngster und wurde für den Vertrauensvorschuss belohnt.
Im Rückspiel brachte Tamas Priskin die Ungarn erneut früh in Front. Nach dem 1:0 in der 14. Minute verlegten sich die Ungarn vor über 26.000 Fans in Budapest auf Konter und ließen die verzweifelten Norweger vergeblich anlaufen. Ein Eigentor von Markus Henriksen in der 83. Minute brachte dann die endgültige Entscheidung zugunsten der Ungarn. Der Anschlusstreffer von Eigentor-Schütze Henriksen in der 87. Minute kam schon zu spät.
Das deutsche Trainerteam um Chef Bernd Storck und dem extra für die Play-Offs engagierten Co Andreas Möller wurde nach dem Spiel klarerweise gefeiert. Allerdings ist die Situation bei Möller unklar – denn eigentlich galt der Vertrag nur für die Play-Offs. Ob der ehemalige Internationale als ungarischer Co-Trainer zur EM 2016 fahren darf, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.