Wie die UEFA gestern verkündete, wird bei der Europameisterschaft 2016 die Torlinientechnik zum Einsatz kommen. Damit folgt der europäische Fußballverband auch dem allgemeinen Trend – bereits bei der WM 2014 kam die neue Technologie zum Einsatz. Anders als die FIFA, die damals das System GoalControl-4-D verwendete, setzt die UEFA auf Konkurrent Hawk-Eye.
Entwickelt wurde die Hawk-Eye-Technik in Großbritannien vom Mathematiker Paul Hawkins. Bekannt geworden ist das System vor allem durch die Verwendung im Tennis – die ATP und WTA setzen bereits seit 2006 auf das Habicht-Auge. Im Fußball kommt die Technik seit der Saison 2013/14 in der englischen Premier League zum Einsatz, in Deutschland wurde das Hawk-Eye erstmals im Finale des DFB-Pokals 2015 verwendet. Bei einer Abstimmung im Dezember 2014 wurde jedoch die verpflichtende Einführung von Hawk-Eye in der 1. und 2. Bundesliga ab der Saison 2015/16 beschlossen.
Das System basiert auf den Bildern aus bis zu acht Hochgeschwindigkeitskameras, die in verschiedenen Winkeln zum Spielfeld platziert sind. Mit Hilfe eines Computers kann die Position des Balles zu jedem Zeitpunkt des Spiels ermittelt werden. Bei strittigen Szenen und der Frage, ob das Spielgerät die Torlinie in vollem Umfang überschritten hat, wird der Schiedsrichter durch ein Signal auf einer speziell präparierten Armbanduhr benachrichtigt.
Kritisiert wurde das System vor allem wegen der hohen anfallenden Kosten in der Höhe von 136.000 pro Stadion. Zudem wird auch die Fehleranfälligkeit bemängelt. Bei der EURO 2016 werden zudem weiter die von der UEFA eingeführten Torrichter eingesetzt werden. Erstmals zum Zug kommt das System beim Eröffnungsspiel zwischen Frankreich und Rumänien am 10. Juni (hier geht’s zum EM Spielplan 2016.)