Am Wochenende fanden die ersten richtungsweisenden Testspiele vor der Europameisterschaft 2016 statt. Fast alle Spitzennationen waren im Einsatz – allerdings mit ganz unterschiedlichem Erfolg. Während Spanien, Portugal und auch Belgien Siege bejubeln durften, musste sich Deutschland überraschend klar geschlagen geben. Ein Überblick:
Deutschland – Slowakei 1:3
Deutschland trat gegen die Slowakei zwar nur mit einer verstärkten B-Elf an – Mats Hummels, Thomas Müller, Toni Kroos, Marco Reus oder Manuel Neuer fehlten – galt gegen die Slowakei aber dennoch als Favorit. Dieser Rolle wurde die DFB-Elf auch lange Zeit gerecht. Durch einen von Mario Gomez verwandelten Elfmeter ging der Weltmeister früh in Führung (13.) und bestimmte auch danach das Geschehen. Doch kurz vor der Pause gelang dem slowakischen Superstar Marek Hamsik mit einem sehenswerten Schuss der Ausgleich (41.), Filip Duris stellte noch vor der Pause auf 2:1 (44.) für den Außenseiter. Nach der Pause und einem heftigen Gewitter war an ein gutes Spiel kaum mehr zu denken, auch die vielen Wechsel mit Debüts von Julian Weigl und Julian Brandt hinderten den Spielfluss. Besser mit der Situation zurecht kam die Slowakei, die durch das 3:1 von Juraj Kucka relativ schnell alles klar machte (52.). Gleich nach der Partie ging es für die deutsche Nationalmannschaft zurück ins Trainingslager in die Schweiz. Dort steht Joachim Löw nun vor der schwierigen Entscheidung, noch vier Spieler nach Hause schicken zu müssen.
Spanien – Bosnien & Herzegowina 3:1
Ebenfalls am Sonntag im Einsatz war Spanien, ein weiterer Favorit auf den EM-Titel. Der Titelverteidiger trat gegen Bosnien & Herzegowina ohne etliche Stars an und bot sogar Spieler auf, die nicht einmal im erweiterten spanischen EM Kader stehen – etwa Marco Asensio, Hector Bellerin, Pablo Fornals oder Llorente. Dennoch hatte die Auswahl von Vicente del Bosque keine Probleme mit dem Gegner und ging durch einen Doppelschlag von Teamspieler Nolito rasch mit 2:0 in Front (11., 18.). Emir Spahic verkürzte zwar noch vor der Pause auf 2:1 (29.), mehr war für die Osteuropäer aber nicht drinnen. In der Nachspielzeit setzte Pedro mit dem 3:1 den Schlusspunkt eines Spiels, das allerdings nur wenig Aufschluss über die Form der Spanier gibt, waren doch größtenteils Ergänzungsspieler im Einsatz.
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Portugal – Norwegen 3:0
Wesentlich mehr Schlüsse kann man aus dem Sieg der Portugiesen ziehen. Zwar musste auch der Vize-Europameister von 2004 mit Cristiano Ronaldo, Pepe und Nani drei Stars vorgeben, konnte aber sonst auf die besten Kicker des Landes zurückgreifen. Ohne Probleme besiegte Portugal Norwegen, das im EM-Playoff an Ungarn gescheitert war, mit 3:0. Eine starke Partie zeigten Ricardo Quaresma und Raphael Guerreiro. Ersterer erzielte das 1:0 (13.), Zweiterer das 2:0 (65.). Sturmtank Eder traf in der 70. Minute zum 3:0-Endstand. Ebenfalls im Einsatz war Bayern-Neuzugang Renato Sanches, der in der zweiten Hälfte eingewechselt wurde.
Schweiz – Belgien 1:2
Erfolgreich hat auch Belgien sein erstes Testspiel absolviert. Der Geheimfavorit schaffte gegen die Schweiz einen glücklichen 2:1-Auswärtssieg. Beide Teams traten mehr oder weniger in Bestformation an und lieferten sich ein tolles Duell. Die Schweiz ging durch Blerim Dzemaili nach rund einer halben Stunde in Führung (32.), doch nur wenige Augenblicke später glich Romelu Lukaku für Belgien aus (34.). Nach der Pause waren die Eidgenossen das dominantere Team, eine Rote Karte für Haris Seferovic in der Schlussphase kippte aber die Partie zugunsten der Belgier. Kevin De Bruyne gelang in der 83. Minute der entscheidende Treffer zum 2:1. Während der EM 2016 Kader von Belgien bereits feststeht, müssen bei der Schweiz noch einige Spieler gestrichen werden. Eine schwierige Entscheidung für Vladimir Petkovic.
Selbstvertrauen tankten auch die Türkei, Albanien, die Ukraine und Italien. Die Ergebnisse aller Vorbereitungsspielen findet ihr in unserem EM 2016 Testspielkalender.