Die meisten Positionen im deutschen Team sind seit Jahren fix vergeben. Im Tor ist Manuel Neuer gesetzt, in der Abwehr Mats Hummels und Jerome Boateng und im Mittelfeld Thomas Müller und Mesut Özil. Doch im 4-2-3-1 ist noch eine Stelle offen: jene des Mittelstürmers, der jedoch auch oft als falsche Neun agiert.
Mario Götze hat nach der WM 2014 die Rolle von Miroslav Klose übernommen und diese als falscher Neuner neu interpretiert. In der EM-Qualifikation kam Götze fünf Mal als Mittelstürmer zum Einsatz und erzielte dabei zwei Tore. Kam der 23-Jährige nicht an vorderster Front zum Zug wurde er meist von Thomas Müller vertreten. Doch auch der füllt sich eigentlich rechts oder hinter der Spitze wohler.
Dementsprechend offen ist das Rennen um die Sturmspitze. „Gesetzt ist im Moment kein Stürmer“, meint auch Jogi Löw. Beste Chancen auf regelmäßige Einsätze vor toller Kulisse in den EM Stadien dürfte aber im Moment Mario Gomez haben, wenn man eine weitere Aussage des Erfolgstrainers genauer deutet: „Wir haben ja eigentlich mehrere Sturmkandidaten. Mario Gomez hat gerade in der Türkei 26 Tore erzielt und ist Torschützenkönig geworden. Dann Thomas Müller. Manchmal spielt der bei uns auch rechts, manchmal spielt er hinter der Spitze. Und Mario Götze.“
Und Gomez ist auch sicherlich der Spieler, der aktuell mit dem größten Selbstvertrauen ausgestattet ist. Nachdem der 30-Jährige für die WM 2014 nicht berücksichtigt wurde, brennt er auf seinen ersten Titel mit dem DFB-Team. An Motivation wird es dem Türkei-Legionär, der Besiktas quasi im Alleingang zum Titel schoss, also nicht mangeln. Zudem feiert Gomez am 10. Juli Geburtstag – es gäbe wohl kein schöneres Geschenk, als den Gewinn der Europameisterschaft.
Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg für Gomez und Deutschland. Wird die Gruppenphase wohl noch ohne Probleme gemeistert, ist ab der K.o.-Phase jedes Spiel ein Endspiel. Gegen wen Deutschland in der Finalphase spielen könnte, kannst du im EM Spielplan 2016 nachlesen.