In EM Quali Gruppe I kämpfen neben Portugal auch Dänemark, Albanien, Armenien und eben Serbien um zwei fixe Plätze für die Europameisterschaft 2016. Der 1. Spieltag hat dabei schon eine große Überraschung gebracht – wie berichtet verlor Portugal zuhause gegen Albanien und musste die nächste Enttäuschung nach dem WM-Aus hinnehmen. Als einziges Team noch nicht im Einsatz war Serbien, das lediglich ein Freundschaftsspiel gegen Frankreich (1:1) absolvierte.
Seite dem Start in die EM-Qualifikation am 11. Oktober 2014 hat sich bei Serbien viel getan. Trainer Dick Advocaat wurde nach schwachen Leistungen freigestellt und durch U21-Trainer Radovan Curcic ersetzt. Die Mannschaft muss nun Stärke zeigen, um noch auf den Zug nach Frankreich aufzuspringen. Qualität ist auf jeden Fall vorhanden, wie folgende Analyse der serbischen Nationalmannschaft beweist.
Im Tor ist normalerweise Vladimir Stojkovic (Maccabi Haifa) gesetzt, der lange Jahre bei Partizan Belgrad unter Vertrag stand, und im Sommer nach Israel wechselte. Der 31-jährige Routinier absolvierte bisher 55 Länderspiele und wird auch weiterhin der Nummer zwei, Zeljko Brkic (Udinese Calcio) vorgezogen werden. Der Keeper ist zwar drei Jahre jünger, hat in der Rückrunde aber seinen Stammplatz in Norditalien verloren.
In der Defensive tümmeln sich wesentlich bekanntere Namen: Branislav Ivanovic (Chelsea FC), Matija Nastasic und Aleksandar Kolarov (beide Manchester City) haben internationale Klasse und sind im Normalfall in der Viererkette gesetzt. Dazu hätte sich wohl Neven Subotic (Borussia Dortmund) gesellt, der jedoch von Dick Advocaat nicht in den Kader berufen wurde. Unter Nachfolger Radovan Curcic könnte der Dortmunder wieder eine größere Rolle spielen. Mit Stefan Mitrovic (SC Freiburg), Nenad Tomovic (ACF Fiorentina), Aleksandar IIgnjovski (Eintracht Frankfurt) und Dusan Basta (Udinese Calcio) ist man auch in der Breite exzellent aufgestellt.
Das Prunkstück ist sicherlich das Mittelfeld. In der 4-2-3-1-Formation von Trainer Dick Advocaat ist Nemanja Matic (Chelsea FC) gesetzt. Der England-Legionär wechselte im Jänner 2014 für 25 Millionen zu den Blues und ist mit einem aktuellen Marktwert von 26 Millionen Euro der wertvollste Spieler der serbischen Nationalmannschaft. Neben Matic kämpfen Zdravko Kuzmanovic (Inter Mailand) und der gegen Serbien eingesetzte Nemanja Gudelj (AZ Alkmaar) um den Platz in der Schaltzentrale.
Auch im offensiven Mittelfeld ist Serbien prominent besetzt. Rechts am Flügel spielt Supertalent Lazar Markovic (FC Liverpool), der im Sommer für über 20 Millionen Euro von Benfica Lissabon an die Anfield Road wechselte. Links ist Dusan Tadic (FC Southampton) gesetzt – im Sommer waren die Dienste des Flügelspielers den Saints 14 Millionen Euro wert. In der Zentrale hinter der Solospitze kämpfen mit Milos Jojic (Borussia Dortmund), Filip Djuricic (FSV Mainz) zwei Jungspunde gegen den erfahreneren Zoran Tosic (CSKA Moskau) um den verbleibenden Platz. Als Back-Up für die Offensive stehen zudem Adem Ljajic (AS Roma) oder Miralem Sulejmani (Benfica Lissabon), sowie U21-Nationalspieler Filip Kostic (VfB Stuttgart) zur Verfügung.
Der einzige Stürmer im serbischen System wird in Zukunft wohl Aleksandar Mitrovic (RSC Anderlecht) heißen. Der erst 1994 geborene Stürmer gilt als Riesentalent, wechselte im Sommer 2013 für fünf Millionen Euro nach Belgien und schlug voll ein, wie 19 Tore in 45 Spielen in seiner Premieren-Saison unter Beweis stellen. Die etwas routinierte Variante wäre Filip Djordjevic (Lazio Roma).
Das Potenzial der serbischen Mannschaft ist riesengroß, die meisten Spieler stehen bei den besten Adressen Europas unter Vertrag und haben den Großteil ihrer Karriere noch vor sich. Kann Dick Advocaat die Akteure zu einer funktionierenden Mannschaft formen, könnte Serbien in Gruppe I sogar vor Portugal und Dänemark landen. (Tabellen der EM Quali)
Die beste Aufstellung der serbischen Nationalmannschaft
Vladimir Stojkovic
Branislav Ivanovic Nenad Tomovic Matija Nastasic Aleksandar Kolarov
Nemanja Matic Nemanja Gudelj
Zoran Tosic Filip Djuricic Dusan Tadic
Aleksandar Mitrovic