Am 25. Oktober hütete Senzo Meyiwa noch das Tor der Orlando Pirates im Pokalspiel gegen Ajax Cape Town – es sollte sein letzter Auftritt auf der Fußballbühne gewesen sein. Denn nur einen Tag später, am 26.10.2014, wurde der 27-jährige Nationalspieler und Kapitän der südafrikanischen Nationalmannschaft in einem Haus nahe Johannesburg erschossen.
Im Township Vosloorus, 40 Kilometer von Johannesburg entfernt, hielt sich Meyiwa mit Freunden im Haus seiner Freundin, der südafrikanischen Sängerin Kelly Khumalo, auf, als bislang Unbekannte das Haus stürmten und die Herausgabe der Handys forderten. Als sich der Tormann weigerte, eröffneten sie das Feuer und trafen Senzo Meyiwa in der Brust. Noch am Weg ins Krankenhaus wurde der Nationalspieler, der Südafrika in den letzten vier Spielen sogar als Kapitän auf das Feld führte, für tot erklärt.
Der Schock innerhalb der Mannschaft und im ganzen Land ist riesengroß. Kollegen zeigten sich fassungslos über diese Tat. Südafrikas Ersatzkeeper Darren Keet meinte: „Wann hört das auf Südafrika?“ und sprach damit indirekt die überbordende Gewalt im reichsten Land Afrikas an (eine der höchsten Mordraten weltweit). Auch FIFA-Chef Sepp Blatter brachte sein Mitgefühl zum Ausdruck: „Im Namen der internationalen Fußballfamilie möchte ich meine tiefste Trauer und Wut über den sinnlosen Mord ausdrücken.“
Senzo Meyiwa hinterlässt eine große Lücke in Südafrika – nicht nur sportlich, sondern vor allem menschlich, wie sowohl Präsident Jacob Zuma („Man kann den Schock kaum in Worte fassen.“) als auch der Chef der Orlando Pirates Irvin Khoza („Das ist ein tragischer Verlust – für Senzos Familie, die Orlando Pirates und die Nation.“) in ersten Beileidsbekundungen erklärten.