Roman Neustädter ist seit Jahren unumstrittener Stammspieler in der Bundesliga. Seit 2012 beim FC Schalke 04, davor zwei Saisonen lang bei Borussia Mönchengladbach. Mittlerweile hat 27-Jährige 162 Spiele in Deutschlands höchster Spielklasse absolviert und auch für das deutsche Nationalteam debütiert. Im November 2012 wurde Neustädter erstmals von Bundestrainer Joachim Löw in die Landesauswahl berufen und feierte 14. November 2012 sein Nationalteam-Debüt. Im Freundschaftsspiel gegen die Niederlande durfte er drei Minuten mitwirken.
Rund ein halbes Jahr später folgte der zweite, diesmal deutlich längere, Einsatz im DFB-Trikot: beim Testspiel gegen Ecuador stand Neustädter als defensiver Mittelfeldspieler 66 Minuten am Rasen und trug sich als Assistgeber in die Scorerliste ein. Seit jenem 29. Mai 2013 gab es aber keinen weiteren Einsatz und keine dritte Einberufung zum Nationalteam.
Das ruft nun den russischen Verband auf den Plan, der Neustädter gerne in seinen Reihen sehen würde. Möglich macht das zum einen, dass Neustädter eine russische Mutter hat und 1988 in Dnipropetrowsk, der damaligen UdSSR, geboren wurde. Zum anderen absolvierte der Mittelfeldspieler für Deutschland lediglich zwei Test– und keine Pflichtspiele, was einem Nationenwechsel nicht entgegenstehen würde.
Eine offizielle Anfrage des russischen Verbandes gibt es noch nicht, viel mehr handelt es sich bislang nur um Gerüchte. Neustädter selbst könnte sich aber durchaus vorstellen, für Russland aufzulaufen: „Natürlich. Das ist eine Chance für mich, ich wäre froh, wenn man mich in die russische Nationalmannschaft berufen würde.“ Würden die Verantwortlichen an ihn herantreten, könnte er mit der Sbornaja, eines von 24 EM Teams 2016, sogar im kommenden Jahr an der Europameisterschaft in Frankreich teilnehmen.