Bereits in 88 Tagen wird die Europameisterschaft mit dem Spiel zwischen Frankreich und Rumänien im Stade de France eröffnet. Für die französische Nationalmannschaft ein unheimlich wichtiges Spiel, in dem es gleich zu Beginn gilt, sich als Titelkandidat zu präsentieren. Denn ein Sieg zum Auftakt setzt Kräfte frei und nimmt zugleich Druck vom Team der Les Bleus. Klar, dass dann in den weiteren Gruppenspielen alles leichter von der Hand geht (zum EM Spielplan).
Der Gastgeber verfügt in allen Mannschaftsteilen über hervorragende Einzelkönner – auch im Sturm, wobei die Nummer eins, Karim Benzema, seit November 2015 aufgrund der Verwicklung in den Erpressungsfall rund um Mitspieler Mathieu Valbuena suspendiert ist. Aus Angst vor einem EM-Aus seines Kapitäns und Stürmerstars drängt Teamchef Didier Deschamps auf eine baldige Entscheidung.
„Alle Welt beneidet uns um ihn. Niemand bleibt fünf Jahre lang Stürmer bei Real unter Mourinho, Ancelotti, Benitez oder jetzt Zidane. Ich will bei der EM die sportlich besten Spieler haben. Außerdem: Karim hat einen Fehler begangen, aber ich bleibe bei meinem Prinzip: Ich verteidige jeden Spieler“, so Deschamps, der damit gleichzeitig Verbandspräsident Noel Le Graet unter Druck setzte. Dieser hatte Benzema im Herbst vergangenen Jahres nämlich suspendiert.
Obwohl ein französisches Berufungsgericht nun die Kontaktsperre zwischen Benzema und Valbuena aufhob, will Le Graet erst ein Gespräch mit den beiden Akteuren führen, ehe er eine endgültige Entscheidung trifft. Da Deschamps bereits am kommenden Donnerstag seinen letzten Kader vor der EM-Endrunde nominiert, wird Benzema wohl – wenn überhaupt – erst im Mai wieder im Aufgebot der Franzosen aufscheinen. Bei den EM-Testspielen im März gegen die Niederlande und Russland werden somit wohl Alexandre Lacazette, Olivier Giroud oder Antoine Griezmann in die Presche springen müssen.