Diese Aussage wird sicherlich eine Menge Staub aufwirbeln. Lothar Matthäus, mit 150 Spielen DFB-Rekordspieler, spricht sich gegen eine Nominierung von Lukas Podolski für den EM-Kader von Deutschland aus: „Ich würde mich freuen, wenn Podolski meine Nichtnominierung nicht persönlich nimmt. Aber geht es nach Leistung, sollten nicht 126 Länderspiele den Ausschlag geben. Ich sehe einfach frischere und schnellere Spieler auf der linken Außenbahn, die Podolski inzwischen überholt haben.“
Damit spielt Matthäus, aktuell als Experte für den Privatsender Sky im TV zu sehen, vor allem auf Marco Reus (Borussia Dortmund), Leroy Sane (FC Schalke) oder Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen) an. Die haben zwar gemeinsam nicht annähernd so viele Länderspiele absolviert wie Podolski, sind aber mittlerweile sicher höher einzuschätzen als der Türkei-Legionär.
Dennoch rechnet er damit, dass Podolski im Aufgebot für die Endrunde aufscheinen wird. Auch aufgrund des Treuebonus, den der ehemalige Kölner bei Bundestrainer Joachim Löw genießt. Löw hielt auch in schlechten Zeiten zu Podolski und nahm den Linksaußen zu sämtlichen Turnieren mit – obwohl dieser bei seinen Vereinen oftmals nur zweite Wahl war. Podolski dankte es mit Leistungen und murrte nicht, als er im Nationalteam nur auf der Bank saß – etwa bei der WM 2014, wo er insgesamt nur 53 Minuten spielte.
Daher wird ‚Prinz Poldi‚ auch in Frankreich das deutsche EM Trikot tragen. In der laufenden Saison hält der Spieler von Galatasaray Istanbul bei zehn Ligatoren. Im DFB-Team kam der 30-Jährige zuletzt nur unregelmäßig zum Einsatz. In der Qualifikation für die Europameisterschaft absolvierte Podolski überhaupt nur ein Spiel über die volle Distanz.