Die kroatische Nationalmannschaft spielt eine durchwachsene Qualifikation und liegt zwei Spiele vor Schluss nur auf dem dritten Platz. Nachdem an den vergangenen zwei Spieltagen nur ein Punkt geholt wurde, verkündete der Verband die sofortige Entlassung von Trainer Niko Kovac. Zum Verhängnis ist dem ehemaligen Bundesliga-Legionär vor allem das 0:0 in Aserbaidschan geworden. Die klare 0:2-Niederlage gegen Norwegen wird wohl ebenfalls eine Rolle gespielt haben.
Auf Leader Italien fehlen in Gruppe H aktuell drei Punkte, auf die zweitplatzierten Norweger einer. Da Kroatien allerdings wegen Verfehlungen noch ein Punkt abgezogen werden könnte, sind diese Abstände mit Vorsicht zu genießen. Verbandspräsident Davor Suker meinte zur sofortigen Trennung: „So einen Tag wie in Baku hatten wir nicht erwartet. Im Fußball sind Ergebnisse nun einmal entscheidend. Wir haben 1998 in Frankreich schon einmal Geschichte geschrieben. Ich hoffe, dass wir dies bei der EM 2016 fortsetzen können.“ Hier findest du den EM Spielplan 2016.
Von der Kündigung betroffen ist auch Nikos Bruder Robert Kovac. Wer die Nachfolge antritt, ist noch nicht bekannt. Die Verantwortlichen müssen allerdings schnell handeln, denn Anfang Oktober stehen die abschließenden zwei Spiele der EM-Qualifikation 2016 an. Eines ist klar: eine teure, ausländische Lösung kann sich Kroatien nicht leisten. Der Nachfolger von Niko Kovac wird also ebenfalls Kroate sein.
Sollte Kroatien letztlich einen Punkt abgezogen bekommen, ist die direkte Qualifikation nicht mehr möglich. Die Chancen sind aber – auch da Norwegen am 10. Spieltag in Italien spielt – selbst dann noch intakt. Zwei Siege gegen Malta und Bulgarien sind aber auf jeden Fall Voraussetzung. Platz 3 und damit ein Startplatz in den EM Quali Playoffs ist aktuell mit sieben Punkten Vorsprung auf Bulgarien abgesichert.