Seit den Terroranschlägen in Paris im November vergangenen Jahres herrscht in Frankreich der Ausnahmezustand. Aus Angst vor weiteren Anschlägen wurden die Sicherheitsvorkehrungen in den letzten Monaten massiv nach oben geschraubt. Auch für die Europameisterschaft 2016 wurde ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet, um maximalen Schutz vor weiteren Anschlägen und terroristischen Attacken zu gewährleisten.
So wurden die zehn Austragungsstädte von der Europäischen Union aufgefordert, Fanzonen auf eigene Kosten zu errichten – auch um spontane Menschenansammlungen zu verhindern. In Paris wird eine Fanzone für 100.000 Besucher unter dem Eiffelturm entstehen, in Marseille eine für 80.000 Fußball-Begeisterte und in Bordeaux sollen 60.000 Fans gemeinsam feiern. Der Präsident der Vereinigung der Ausrichterstädte (VAEM) und gleichzeitiger Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppe, beklagte sich nun über steigende Kosten: „Die ursprünglich veranschlagten 12 Millionen Euro haben sich auf 24 Millionen verdoppelt.“
Grund dafür sind die erhöhten Vorsichtsmaßnahmen, Verschärfung der Einlasskontrollen, Ausbau der Videoüberwachung und Aufstockung des Sicherheitspersonals. Da die UEFA bislang nur drei Millionen Euro zusagte, will Juppe nun in Nyon intervenieren und mehr Geld für die Austragungsorte fordern. Zusätzlich wird der Präsident der VAEM auch eine Erhöhung der staatlichen Mittel von zwei auf acht Millionen Euro beantragen.
Für den Fall konkreter Hinweise auf einen Anschlag hat die UEFA bereits vor einigen Wochen verkündet, zur Sicherheit aller Beteiligen Spiele in andere EM Stadien zu verlegen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen. Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen werden auch für die einzelnen EM 2016 Teilnehmer und deren Quartiere, die in ganz Frankreich liegen, getroffen.