Seit dem Wechsel von Bayern München nach Florenz zur Fiorentina ging es für Mario Gomez stetig bergab. In seiner ersten Saison in Italien absolvierte er verletzungsbedingt nur 15 Spiele und erzielte dabei vier Tore. Der Unmut bei den Fans, die sich deutlich mehr erwartet hatten, wuchs von Spiel zu Spiel, Gomez wurde als Fehlkauf abgestempelt. Aufgrund der Verletzung und durchwachsenen Leistungen wurde er von Bundestrainer Joachim Löw nicht für die WM 2014 nominiert. In der Folgesaison 2014/15 kam der Deutsche dann auf 32 Einsätze, in denen er insgesamt zehn Tore markierte.
Dennoch wollte man den Spitzenverdiener, der die Erwartungen bei weitem nicht erfüllt hatte, los werden. Im Sommer wurde mit Besiktas Istanbul ein Abnehmer gefunden, der Gomez vorerst leihweise bis 2017 verpflichtete und dann eine Kaufoption besitzt. Am Bosporus blüht der 30-Jährige nun wieder auf und zerschießt die türkische Liga. 16 Tore in 22 Spielen haben auch dafür gesorgt, dass Joachim Löw wieder anklopfte und den 61-fachen Nationalspieler im November wieder in den Kader. Beim Testspiel gegen Frankreich stand Gomez die gesamte Spielzeit auf dem Feld (zum EM 2016 Testspielkalender).
Er selbst sieht sich als Verstärkung für das deutsche Nationalteam: „Ich bin ein anderer Spielertyp als die aktuellen Nationalspieler, und alleine deswegen kann ich wertvoll sein, in welcher Rolle das dann auch immer sein wird. Ich weiß, wenn ich bei 100 Prozent bin, dann habe ich gute Chancen dabei zu sein – und genau in dieser Situation befinde ich mich jetzt.“ Dass Gomez letztlich wirklich im finalen Aufgebot für die Endrunde, bei der Deutschland in EM Gruppe C auf Polen, Ukraine und Nordirland trifft, steht, ist mittlerweile mehr als wahrscheinlich.
Ein anderer Nationalspieler steht momentan ebenfalls im Rampenlicht, allerdings eher aufgrund seiner hohen Verletzungsanfälligkeit: Bastian Schweinsteiger. Der Teamkapitän absolvierte seit seinem Wechsel zu Manchester United nur 17 der 27 Ligaspiele, nur acht Mal spielte er dabei über die vollen 90 Minuten. Mittlerweile fällt er seit Januar aufgrund einer Knieverletzung aus. Um seinen Platz im deutschen EM-Kader 2016 muss er sich aber dennoch keine Sorge machen: „Ich denke, mit der Aussicht, als Kapitän an einer EM teilzunehmen, kommen Motivation und Konzentration zurück. Wichtig ist, dass Bastian das ab einem gewissen Zeitpunkt voll verinnerlicht,“ meint Teammanager Oliver Bierhoff.