Am 29. Mai 2015 wird der neue FIFA Präsident gewählt. Die besten Chancen werden – trotz Korruptionsskandalen, menschenverachtenden Arbeitsbedingungen in Katar und jeder Menge anderer Missstände – dem aktuellen Amtsinhaber Sepp Blatter zugerechnet. Doch es hat sich auch Widerstand gebildet. Gleich drei Gegenkandidaten wollten dem Schweizer den Posten streitig machen und in der FIFA aufräumen: der ehemalige Fußballer Luis Figo, der niederländische Verbandspräsident Michael Van Praag und der jordanische Prinz Ali bin Al Hussein.
Um die Kräfte zu bündeln und die Chancen auf eine Abwahl Blatters zu erhöhen, wurde bis zuletzt über einen Rückzieher zweier Kandidaten spekuliert. Michael Van Praag hat nun offiziell verkündet, nicht antreten zu werden, um die Chancen von Ali bin Al Hussein zu steigern. Dem jordanischen Prinz wird anscheinend am ehesten zugetraut, die fünfte Amtszeit von Sepp Blatter zu verhindern. Auch Luis Figo wird in den kommen Tagen wohl von der Wahl Abstand nehmen und den Rücktritt von seiner Kandidatur bekannt geben. In den letzten Wochen tourten jedoch noch alle drei Gegenkandidaten durch die Welt und versuchten, Stimmen zu gewinnen.
Die meisten Zusagen hat jedoch bislang der aktuelle FIFA Präsident gesammelt. Der seit 1998 an der Spitze des Weltverbands stehende Blatter kann wohl auf breite Unterstützung aus Asien, Afrika, Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik (zum Gold Cup 2015) zählen. Der Deutsche Fußballbund, kurz DFB, hat bereits jetzt eine klare Meinung zur anstehenden Wahl: „Das DFB-Präsidium ist unverändert der Auffassung, dass ein Wechsel an der FIFA-Spitze angebracht wäre“, so Chef Wolfgang Niersbach. Mit einer Stimme aus Deutschland darf Blatter also nicht rechnen.