Über das Interesse Russlands an Roman Neustädter haben wir bereits vor mehreren Monaten berichtet. Da der Mittelfeldspieler in der ehemaligen Sowjetunion geboren wurde, könnte er auch für die Sbornaja auflaufen – obwohl er zwei Spiele für Deutschland absolviert hat. Dabei handelte es sich allerdings um Freundschaftsspiele, womit ein Einsatz für das russische Nationalteam weiter möglich wäre. In den letzten Wochen wurde vermehrt über das Interesse seines Geburtslandes geschrieben. Immer wieder sollen russische Scouts Neustädter beobachtet haben.
Der 27-Jährige hat bereits die Staatsbürgerschaft beantragt und hofft darauf, bereits im Februar von den Behörden die Zusage zu bekommen. Allerdings dürfte das Verfahren wohl nicht so schnell über die Bühne gehen. „Glauben Sie nicht, dass das einfach ist. „Wir arbeiten an dem Thema“, meint Verbandschef Vitaly Mutko. Nationaltrainer Leonid Slutzky war am Samstag im Stadion und meinte nach dem Spiel gegen Werder Bremen: „Roman Neustädter hat im Spiel gegen Bremen einen guten Eindruck hinterlassen. Das besondere Plus ist, dass er vielseitig einsetzbar ist.“ Sollte es mit der Einbürgerung nicht bis zur Endrunde, wo Russland in EM Gruppe B gegen England, Wales und die Slowakei spielt, reichen, steht spätestens danach ein Wechsel nach Russland an. Angeblich ist sich Neustädter bereits mit Zenit St. Petersburg einig.
Auch ein weiterer Bundesliga-Profi hat eine Teilnahme an der Europameisterschaft 2016 noch nicht abgeschrieben. Der Deutsch-Türke Aytac Sulu hat mit starken Leistungen als Abwehrchef bei Aufsteiger SV Darmstadt aufgezeigt und laut eigener Aussage „Lunte gerochen„. Sollte er dem EM Team der Türkei angehören, würde er in Frankreich auf Kroatien, Spanien und Tschechien treffen. Priorität hat aber weiterhin der Klassenerhalt mit den Lilien. Aktuell liegt der Aufsteiger sieben Punkte vor einem fixen Abstiegsplatz.