Bereits 13 Endrunden-Teilnehmer haben ihre endgültigen bzw. vorläufigen EM Kader 2016 bereits bekannt gegeben. Deutschland und Spanien folgen heute, Italien etwa erst nächsten Montag. Wenngleich die meisten Aufgebote ohne große Überraschungen auskommen, gibt es doch den einen oder anderen Spieler, den man im jeweiligen Kader vermisst. Ebenso scheinen plötzlich Kicker auf, bei denen man eine Nominierung nicht erwartet hätte.
Beispielsweise sucht man im vorläufigen EM Kader von Kroatien vergeblich Innenverteidiger Dejan Lovren. Der wohl stärkste Abwehrspieler des Landes, der mit dem FC Liverpool im Europa League-Finale steht, wurde von Trainer Ante Cacic nicht berücksichtigt. Cacic hat damit seinen Worten Taten folgen lassen und auf eine Nominierung des Unruhestifters verzichtet. Lovren hatte ja noch vor wenigen Wochen eine Stammplatz-Garantie gefordert und nun die Antwort präsentiert bekommen. Das Team geht vor, die Tür für den Innenverteidigung ist aber laut Cacic „zumindest für die Zukunft noch nicht geschlossen“. Statt Lovren dürfen nun die Youngsters Duje Caleta-Car (Red Bull Salzburg) und Tin Jedvaj (Bayer Leverkusen) auf einen Platz im finalen Kader hoffen.
Bei England steht Jack Wilshere vom FC Arsenal überraschend im provisorischen Kader, obwohl der Mittelfeldspieler fast die gesamte Saison versäumt hatte und erst am 35. Spieltag wieder Matchpraxis bekam. Ebenfalls überraschend ist die Einberufung von Marcus Rashford, der zwar bei Manchester United von der einen auf die andere Minute zum Superstar wurde, allerdings erst zehn Spiele in der höchsten englischen Spielklasse in den Beinen hat. Er ist also ein möglicher Streichkandidat für den endgültigen englischen EM Kader, ebenso wie Andros Townsend, der mit Newcastle United abgestiegen ist. Nicht im Aufgebot steht übrigens Theo Walcott. Der Flügelflitzer war in den vergangenen Jahren immer dabei, wurde nun aber von Roy Hodgson – wohl wegen mangelnder Spielpraxis beim FC Arsenal – nicht nominiert.
Auch im französischen Aufgebot vermisst man einige prominente Gesichter. Didier Deschamps hatte den EM Kader von Frankreich vergangenen Donnerstag live im TV bekannt gegeben und durchaus für Verwunderung gesorgt. Beispielsweise nicht dabei ist Morgan Schneiderlin, der sich mit seinem Wechsel zu Manchester United letzten Sommer anscheinend keinen Gefallen getan hat. Beim englischen Rekordmeister konnte der defensive Mittelfeldspieler nicht an die Leistungen der vorherigen Saisonen anknüpfen und muss bei der Endrunde nun zusehen. Ebenfalls nur vor dem Fernseher wird Alexandre Lacazette die Europameisterschaft verfolgen. Der Stürmer erzielte in der laufenden Saison 21 Ligatreffer für Olympique Lyon, ist aber dennoch nur auf Abruf nominiert. Stattdessen setzt Deschamps auf Andre-Pierre Gignac, der mittlerweile in Mexiko bei CA Tigres sein Feld verdient.